Gegen den FC Chelsea wurde neuerlich ein Ermittlungsverfahren wegen möglicher Verstöße gegen das Financial Fairplay eingeleitet.
Wie der "Telegraph" berichtet, behandelt die Premier League Fälle, die aus der Zeit von Chelsea-Eigentümer Roman Abramovich herrühren. Bei der Übernahme des Klubs durch Clearlake Capital und Todd Boehly im Mai 2022 stellten die neuen Eigentümer bereits "Unregelmäßigkeiten" in den Finanzunterlagen fest.
120 Millionen für mögliche Strafzahlung hinterlegt
Im Detail wird dem FC Chelsea vorgeworfen, bei der Abwicklung der Transfers von Willian und Samuel Eto'o im Jahr 2013 Offshore-Zahlungen getätigt zu haben. Es könnte zu einer möglichen nachträglichen Bestrafung vonseiten der Liga kommen, das Strafmaß reicht dabei von Strafzahlung über Transfersperre bis hin zu Punkteabzug. Für den Fall, dass eine Strafzahlung fällig wird, haben die neuen Besitzer bereits beim Kauf des Klubs 120 Millionen Euro zurückgelegt.
Die Chelsea-Bosse zeigen sich bei der Aufarbeitung des Falles kooperativ, auch deshalb wird laut "Telegraph" klubintern mit keiner großen Strafe gerechnet: "Gemäß den Grundprinzipien der Eigentümergruppe des Klubs, die vollständige Einhaltung der Vorschriften und Transparenz zu gewährleisten, hat der Klub die zuständigen Aufsichtsbehörden bei ihren Untersuchungen proaktiv unterstützt und wird dies auch weiterhin tun."
Ausschluss aus UEFA-Wettbewerben droht
Doch nicht nur die englische Liga ermittelt gegen die "Blues", auch die UEFA prüft die finanziellen Vorgänge beim Premier-League-Giganten. Im Zentrum der Ermittlungen steht die jüngste Bilanz des Klubs. Um die Financial-Fairplay-Richtlinien einzuhalten, wurden die Frauenmanschaft und zwei Hotels jeweils an ein Schwesterunternehmen des Klubs verkauft.
Mithilfe dieses Finanztricks hätte der Premier League-Klub die Financial-Fairplay-Regeln der UEFA erfüllt, die es den Vereinen erlaubt, über einen Zeitraum von drei Jahren maximal 200 Millionen Euro Verlust zu machen. Ohne diese Einnahmen, die nach Ansicht des Verbands wieder aus der Bilanz entfernt werden müssen, steht der Klub bei einem Minus von 421 Millionen Euro.
Laut der "Times" verhandelt der FC Chelsea mit der UEFA, sollte es zu keiner Einigung kommen, könnte ein Ausschluss aus den UEFA-Wettbewerben drohen.