Marko Arnautovic hat seinen Stammplatz bei West Ham United vorerst verloren.
Beim 1:4 zu Hause gegen Liverpool stand der Rekord-Einkauf der Londoner abermals nicht in der Startelf, wurde aber im Gegensatz zum 2:2 bei Schlusslicht Crystal Palace zumindest eingewechselt - beim Stand von 1:3 war die Niederlage bereits besiegelt (61.).
Trainer Slaven Bilic steht nach der nächsten Enttäuschung noch mehr in der Kritik. Der Kroate nach der Partie: "Es gibt keine Entschuldigung für einige der Gegentore."
Trainer wirkt ratlos
Bilic geht ins Detail: "Wir bekommen ein Tor nach einer eigenen Ecke, beim zweiten sind wir einfach nicht konzentriert genug. Das geht auf diesem Level nicht."
West Ham hat in der Liga seit September kein Spiel mehr gewonnen, liegt nur noch auf Rang 17.
"Es ist eine sehr schwierige Situation. Wir haben nicht so schlecht begonnen, aber binnen weniger Minuten bekommen wir zwei Tore. Dann kommen wir wieder ran, erhalten aber postwendend wieder ein Tor. Das macht es schwierig. Man darf Spielern wie Mane oder Salah nicht so viel Platz geben", ärgert sich Bilic.
In Bezugnahme auf seine nahe Zukunft sagt der 49-Jährige, der seit 2015 beim Verein ist, gegenüber der "BBC": "Der Klub steht über allen und man wird sehen, was der Klub machen wird. Ich spreche immer mit den Verantwortlichen nach jedem Spiel, aber das ist immer so. Sie sind sehr unterstützend, aber klar, die Situation ist natürlich schwierig."
Bilic glaubt noch daran, die Mannschaft zu erreichen. "Ich glaube immer an mich, aber es geht jetzt nicht nur um das."
Aus in der Länderspiel-Pause?
Vielleicht hat der "Hammers"-Coach auch eine Vorahnung, schließlich geht es nun in eine Länderspiel-Pause, in der bekanntlich die Verantwortlichen gerne die Reißlinie ziehen, wenn es nicht läuft - und bei West Ham läuft es seit der Shopping-Tour im Sommer ganz und gar nicht.
Tausende Zuschauer verließen am Samstagabend wieder vorzeitig das London Stadium (drei Niederlagen in den letzten vier Heimspielen), die "Hammers" könnten am Sonntag auf einen Abstiegsrang abstürzen.
Bilic klingt schon so, als hätte er aufgegeben: "Ich werde der Situation und den Konsequenzen entgegentreten."
Die Spieler geben Bilic nicht auf, Linksverteidiger Aaron Cresswell sagt etwa: "Enttäuschen wir unseren Trainer? Absolut, jeder Spieler inkludiert. Es ist zu wenig als Team. Wir haben die Fans das Stadion verlassen sehen und das ist auf unser Spiel zurückzuführen. Wir müssen das Chaos beenden."
Es scheint aber so, dass das ohne Bilic passieren wird.