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Gier nach Premier League: Wo findet Adi Hütter sein Heim?

Der österreichische Trainer träumt von einem Engagement in der Premier League. Diese Klubs kämen für den Vorarlberger in Frage:

Gier nach Premier League: Wo findet Adi Hütter sein Heim? Foto: © GEPA

Wird sich Adi Hütters Traum von der Premier League bald verwirklichen?

Es ist ein offenes Geheheimnis: Der österreichische Trainer möchte künftig unbedingt einen englischen Erstligisten übernehmen.

Es ist ein Ziel, das nicht gänzlich unrealistisch scheint, wurde der Vorarlberger in der Vergangenheit doch bereits mit dem einen oder anderen Engagement in der Premier League in Verbindung gebracht. Den Zuschlag bekam Hütter bislang jedoch noch nicht. 

Aber wie stehen denn eigentlich die Chancen, dass Österreich nach Ralph Hasenhüttl künftig bald zum zweiten Mal einen Premier-League-Cheftrainer stellt?

LAOLA1 sondiert den Markt und nimmt anhand vergangener Gerüchte und aktuellen Situationen der jeweiligen Klubs die heißesten Optionen für den 53-jährigen Vorarlberger genauer unter die Lupe:

 

Die zwei heißesten Fährten

1. Crystal Palace

Adi Hütter und Crystal Palace - da war doch was? 

Ja, es stimmt. Vor wenigen Wochen sah es bereits danach aus, als hätte der österreichische Trainer sein neues Zuhause in der Premier League gefunden. Laut eines Berichts des "Kurier" hieß es, dass der Wechsel des Vorarlbergers zu den "Glaziers" so gut wie beschlossen sei.

Allerdings hagelte es kurz darauf Dementi. Auch Crystal-Palace-Eigentümer Steve Parish meldete sich zu Wort und verneinte eine Einigung mit dem Österreicher vehement. Parish gab an, nie auch nur ein Wörtchen mit Hütter geredet zu haben (Genervter Palace-Boss dementiert Hütter-Gerücht >>>).

Also ist die Spur zu Crystal Palace kalt? Naja, nicht wirklich.

Fakt ist nämlich, dass der aktuelle Tabellen-Elfte der Premier League nach derzeitigem Stand kommende Saison ohne Trainer dasteht. 

Crystal-Palace-Trainer Roy Hodgson
Foto: © getty

Kult-Trainer Roy Hodgson wurde Ende März aus der Pension geholt, um Crystal Palace vor dem Abstieg zu bewahren. Folglich besitzt der 75-Jährige auch nur ein Arbeitspapier bis Saisonende.

Zuletzt gab es Berichte, wonach Crystal Palace Hodgson gerne über diese Saison hinaus halten würde. Wenn man sich rein die Ergebnisse der letzten Wochen ansieht, hätte er es sich wohl verdient, ob der 75-Jährige jedoch dazu bereit wäre, sein kurzfristiges Engagement auszuweiten, steht in den Sternen.

Will Hodgson wieder zurück in die Pension, muss sich Crystal Palace wohl oder übel um einen neuen Trainer umschauen - und nur weil man bislang noch keinen Kontakt mit Hütter gehabt haben soll, heißt das ja nicht, dass das auch so bleibt.

2. Leicester City

Crystal Palace kann seine Planungen für die kommende Saison bereits voll auf die Premier League richten - Leicester City hat diesen Luxus nicht.

Die "Foxes" befinden sich in dieser Saison nämlich in ärgsten Abstiegsnöten. Auch deshalb trennte man sich Anfang April von Erfolgscoach Brendan Rodgers.

An seiner Stelle übernahm wenige Tage später Dean Smith. Das Ziel des 52-Jährigen ist klar definiert: Leicester vor dem Abstieg retten. Und darüber hinaus?

Smith ist fürs Erste nur als Kurzzeit-Lösung angedacht. Auch deshalb bekam der Engländer von den "Foxes" lediglich einen Vertrag bis Saisonende vorgelegt. Heißt: Auch Leicester steht kommende Saison streng genommen ohne Trainer da.

Sollte sich der Klub kommende Saison nach einem neuen Trainer umsehen, dann wird Hütter mit großer Wahrscheinlichkeit im Kandidaten-Kreis auftauchen, immerhin wurde er bereits Anfang April mit einem möglichen Engagement bei den "Foxes" in Verbindung gebracht. 

Zuerst muss Leicester aber mal die Klasse halten. Vier Spieltage vor Saisonschluss weist der englische Überraschungsmeister von 2016 gleich viele Punkte wie der Tabellen-18. Nottingham Forest auf.

Öffnet Chaos bei Leeds die Tür für Hütter?

Mit Leeds United könnte sich ein weiterer akut in Abstiegsgefahr steckender Klub kommende Saison auf die Suche nach einem neuen Trainer begeben.

Wie am Mittwoch offiziell bekannt wird, wurde Cheftrainer Javi Gracia noch vor dem Saison-Endspurt rausgeworfen. Für die "Whites" setzte es zuletzt eine herbe Pleite nach der anderen. Genau wie Leicester liegt auch Leeds gemessen an Punkten gleichauf mit Platz 18.

Um dem drohenden Abstieg zu entgehen, wurde nun der Trainer gewechselt. Sam Allardyce hat nun die Aufgabe, Leeds vor dem Abstieg zu retten (Leeds präsentiert neuen Cheftrainer >>>).

 

Adi Hütter und Jesse Marsch
Foto: © getty

Allerdings dürfte Allardyce derzeit nicht als Langzeit-Lösung angedacht sein. Der Trainer-Routinier wurde nämlich nur mit einem Vertrag für die restlichen vier Saisonspiele ausgestattet.

Heißt, dass auch Leeds - aller Voraussicht nach - kommende Saison keinen Trainer unter Vertrag hat. Sollte Allardyce aber tatsächlich der Klassenerhalt gelingen, ist eine Verlängerung der Zusammenarbeit wohl nicht gänzlich ausgeschlossen.

Allerdings befindet sich Leeds dieser Tage im Umbruch. Erst am 2. Mai wurde bekannt, dass auch Sportdirektor Victor Orta den Verein verlassen muss. Die "Whites" könnten kommende Saison also einer kompletten Neuausrichtung unterzogen werden.

Sollte man sich jedoch dazu entscheiden, den alten Weg fortzusetzen, könnte auch ein Name wie Adi Hütter ins Spiel kommen. Bislang gab es zwar noch keine ernsthafte Verbindung zwischen dem Vorarlberger und Leeds United. Die Spielausrichtung sowie Kaderplanung der "Whites" der vergangenen Jahre lässt jedoch vermuten, dass der 53-Jährige durchaus gut ins Profil passen würde.

Unter Jesse Marsch sprang Leeds nämlich voll auf die "Red Bull"-Schiene auf. Hütter wäre einer, der in diesem Kosmos schon Erfahrung sammeln durfte, war er doch von 2014 bis 2015 Cheftrainer in Salzburg, und so für einen nahtlosen Übergang sorgen könnte.

Mit Ralph Hasenhüttl gäbe es einen weiteren österreichischen Coach, der jenen Anforderungen entspricht. Im Gegensatz zu Hütter wurde er jedoch schon mit Leeds in Verbindung gebracht.

Southampton: Ja, aber...

In einer durchaus ähnlichen Situation, in der sich sich Leeds United gerade befindet, steckt auch der FC Southampton.

Die "Saints" investierten zuletzt einige Jahre in einen Trainer mit "Red Bull"-Vergangenheit - Ralph Hasenhüttl. Der Österreicher wurde Anfang November jedoch entlassen. Das Folge-Experiment mit Nathan Jones scheiterte, wodurch nun Ruben Selles auf der Bank Platz nimmt.

Der 39-jährige Spanier ist jedoch bloß bis Saisonende an Southampton gebunden. Somit wäre theoretisch auch bei den "Saints" kommende Saison ein Premier-League-Trainerstuhl frei. In diesem Fall liegt die Betonung aber auf "theoretisch".

Im Moment sieht es nämlich nicht danach aus, als könnte sich Southampton in der Premier League halten. Der langjährige Klub von Ralph Hasenhüttl hat vier Runden vor Saisonende sechs Punkte Rückstand auf einen Nicht-Abstiegs-Platz.

Die jüngste Form-Kurve der "Saints" lässt nicht vermuten, dass hier noch der Turnaround folgt. Vom Spielstil und vom Typ her würde Hütter wohl gut zu Southampton passen. Aber wäre er auch bereit ein Championship-Engagement anzunehmen?

Wie realistisch sind...?

Freilich darf man nach vier Klubs aber nicht so einfach Halt machen. Im Gegensatz zu den bereits genannten haben folgende Vereine ihre Trainer-Situation für die kommende Saison - nach aktuellem Stand - aber weitestgehend unter Kontrolle.

Nicht miteinbegriffen ist der FC Chelsea, der sich sehr wohl auf der Suche nach einem neuen Trainer für die kommende Saison befindet, Hütter mit großer Sicherheit aber nicht als ernsthaften Kandidaten in Betracht zieht.

Am ehesten könnte vielleicht noch bei West Ham United oder dem FC Everton ein Platz frei werden.

Die "Hammers" spielen in dieser Saison überraschenderweise gegen den Abstieg. Vier Punkte Vorsprung (bei einem Spiel weniger) hat West Ham derzeit auf den ersten Abstiegsrang.

 

 

West-Ham-Trainer David Moyes schimpft mit dem Assistenten
Foto: © getty

Cheftrainer David Moyes stand bereits in der Kritik, liefert neben einer unzufriedenstellenden Premier-League-Saison aber auch einen nicht außer Acht zu lassenden Lauf in der Europa Conference League hin, wo man im Halbfinale steht.

Anfang April gab es Berichte, wonach Moyes schon bei der nächsten Niederlage der Rauswurf drohe, gekommen ist er aber nicht. Es scheint, als ob sich die "Hammers" mit ihrem bis 2024 an den Klub gebundenen Cheftrainer durchbeißen wollen.

Auch der FC Everton steckt mitten im Abstiegskampf. Seit Ende Jänner leitet Sean Dyche die Geschicke bei den "Toffees". Der langjährige Burnley-Trainer liegt mit seinem Klub derzeit einen Zähler unter dem Strich.

Ein Abstieg wäre aus Sicht der "Toffees" selbstverständlich fatal. Dennoch gab es zuletzt Berichte, wonach sich Dyche vorstellen könnte, Everton selbst in der Championship zu betreuen.

Aber wie Everton die Sache sieht? Auch wenn Everton noch die Klasse halten sollte, kann die Saison nicht als Erfolg abgestempelt werden. Demnach wären wohl auch Änderungen am Trainersektor denkbar.

Nicht mehr als ein "Long Shot"

Mit Nottingham Forest ist ein weiteres Team voll im Abstiegskampf involviert. Das Vertrauen des Klubs in Aufstiegstrainer Steve Cooper blieb jedoch die gesamte Saison über unerschüttert - und das dürfte sich wohl auch so schnell nicht ändern.

Recht viel mehr andere Anlaufstellen gibt es derzeit nicht. Die einzige andere Möglichkeit: Über ihren Verhältnissen performende Teams verlieren ihre Trainer an größere Klubs. 

Ein Beispiel könnte Marco Silva, Trainer des FC Fulham, sein. Immerhin wurde der Portugiese auch schon mit der vakanten Trainerstelle des FC Chelsea in Verbindung gebracht. Sollte Fulham den Erfolgscoach tatsächlich ziehen lassen, wäre ein Klub der Größe des FC Fulham eine durchaus realistische Option für einen Mann wie Adi Hütter.

Weitere "kleinere" Klubs mit einer (derzeit) sicheren Trainer-Situation wären Brighton & Hove Albion (Roberto De Zerbi, Vertrag bis 2026), der FC Brentford (Thomas Frank, Vertrag bis 2027) und der AFC Bournemouth (Gary O'Neil, Vertrag bis 2024).

Auch die beiden bereits feststehenden Aufsteiger FC Burnley und Sheffield United werden den Teufel tun und ihre Erfolgstrainer absichtlich loswerden. Wobei erwähnt sein muss, dass sich gerade Burnley-Coach Vincent Kompany durchaus bereits in die Auslage für den einen oder anderen größeren Klub coachte. Auch sein Name tauchte in Verbindung zur freien Chelsea-Stelle immer mal wieder auf.

Würde Hütter auch den Umweg über die Championship gehen?

Der Weg in die Premier League muss für Adi Hütter nicht zwingend ein direkter sein. Wie bereits erwähnt, haben einige Teams, die kurz vor dem Abstieg in die Championship, Englands 2. Liga, stehen, durchaus Bedarf an einem neuen Trainer.

Bei einem Klub anzuheuern, der kommende Saison den Aufstieg in die Premier League als ganz klares Ziel ausgegeben hat, könnte durchaus eine Option sein. Neben so ziemlich jedem Premier-League-Absteiger würde unter Umständen auch der FC Watford in diese Riege fallen.

Die "Hornets", bei denen mit Daniel Bachmann ein ÖFB-Legionär unter Vertrag steht, haben sich im März von Cheftrainer Slaven Bilic getrennt. Sein Nachfolger Chris Wilder steht bei Watford nur noch bis Saisonende unter Vertrag. Nach dem verpassten Premier-League-Aufstieg ist eine erneute Veränderung am Trainerstuhl durchaus denkbar.

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