Was seit geraumer Zeit als fix galt, ist nun auch offiziell: Der Deutsche Thomas Tuchel wird ab kommender Saison neuer Trainer bei Paris St. Germain.
Der 44-Jährige erhält einen Zwei-Jahresvertrag und tritt damit die Nachfolge des Spaniers Unai Emery an.
Tuchel, der fünf Jahre lang Chefcoach von Mainz 05 war, übernahm im Sommer 2015 Borussia Dortmund und führte den BVB in seiner ersten Saison zum besten Vize-Meister Deutschlands aller Zeiten (78 Punkte) sowie zum Pokalsieg 2017 - kurz danach folgte die Trennung.
Le @PSG_inside est heureux d’annoncer l’arrivée de Thomas Tuchel au poste d’entraîneur de l’équipe professionnelle !
— Paris Saint-Germain (@PSG_inside) 14. Mai 2018
Le technicien allemand a signé un contrat de deux ans avec le club champion de France
"Außerordentliches Potenzial in Paris"
Er komme mit "viel Freude, Stolz und Ehrgeiz" zu "diesem großen Klub des Weltfußballs", sagte Tuchel in einer PSG-Mitteilung am Montag. "Ich bin ungeduldig, mit all diesen großen Spielern zu arbeiten, die zu den besten des Planeten gehören." Er und sein Team würden alles dafür tun, die Grenzen von PSG zu verschieben, "bis zum höchsten internationalen Niveau" - PSG strebt seit langem einen Erfolg in der Champions League an, bisher erfolglos.
"Es gibt ein außerordentliches Potenzial in Paris", sagte Tuchel. Er folgt in Paris auf Unai Emery, der die Franzosen zwei Jahre lang trainierte, den Sprung auf Europas Fußball-Thron aber nicht geschafft hat. Der Spanier musste trotz des nationalen Triples mit Meisterschaft, Cup und Ligacup gehen.
Neymar bleibt
Tuchel erhielt gleich zum "Einstand" eine erfreuliche Nachricht, die sich aber noch bestätigen muss. Das gewöhnlich gut informierte Fachblatt "L'Equipe" schrieb, Neymar werde entgegen bisherigen Medienberichten auch nächste Saison bei PSG spielen. "Er wird sein Abenteuer nach der Rückkehr aus Russland (der WM-Teilnahme mit der Selecao) fortsetzen", hieß es.
Auch Arsenal, Chelsea und Real Madrid galten als mögliche neue Arbeitgeber Tuchels. Auch bei Deutschlands Rekordmeister FC Bayern München war Tuchel als Nachfolger von Jupp Heynckes gehandelt worden, sagte aber in München ab.
Tuchel hat in Paris namhafte Konkurrenten um den Trainerposten ausgestochen. So sollen unter anderem Massimiliano Allegri von Juventus Turin, Chelsea-Coach Antonio Conte und der ehemalige Barcelona-Trainer Luis Enrique zu den Kandidaten gehört haben.
"Bewährtes Trainerteam"
Tuchel soll sein bewährtes Trainerteam mit nach Frankreich bringen. Demnach folgen ihm offenbar Assistent Arno Michels, Athletiktrainer Rainer Schrey und Videoanalyst Benjamin Weber. Das Quartett könnte noch mit weiteren Personen verstärkt werden.
Tuchel war in Dortmund nach dem Cup-Gewinn vor einem Jahr beurlaubt worden. Vor allem der Umgang mit dem Anschlag auf den Mannschaftsbus des BVB vor dem Champions-League-Spiel gegen den AS Monaco Mitte April des vergangenen Jahres hatte das Verhältnis zwischen Tuchel und der Dortmunder Vereinsführung merklich abkühlen lassen.
Der Trainer sah einen direkten Zusammenhang: "Davon würde ich ausgehen", sagte Tuchel beim Prozess gegen den Attentäter Sergej W. vor dem Landgericht Dortmund, auf die Frage des Oberstaatsanwaltes, ob er ohne das Attentat am 11. April über den Sommer hinaus BVB-Trainer geblieben wäre.