Andre Villas-Boas hat den Verantwortlichen des französischen Erstligisten Olympique Marseille seinen Rücktritt als Trainer angeboten - und wurde Stunden später suspendiert.
"Ich will nichts von OM, kein Geld. Ich will einfach nur gehen", sagt der Portugiese auf einer Pressekonferenz am Dienstag. Marseille gab daraufhin bekannt, dass Villas-Boas freigestellt wurde.
Dies sei "unumgänglich gewesen", da wiederholt Aktionen und Haltungen gesetzt wurden, die der Institution und jenen Mitarbeitern, die diese täglich verteidigen, "ernsthaften Schaden zufügen", schreibt der Klub in einer Mitteilung.
Weitere Sanktionen könnten folgen
Die von Villas-Boas getätigten Kommentare seien inakzeptabel, man ziehe weitere Sanktionen in Betracht. Der seit Mai 2019 für die Südfranzosen arbeitende Coach wäre noch bis Sommer unter Vertrag gestanden. Er wollte den Vertrag ohnehin nicht verlängern. Marseille liegt aktuell in der Ligue 1 nur auf Rang neun.
Als Grund für seine Entscheidung nannte Villas-Boas die Ereignisse der vergangenen Tage und Transfers, mit denen der frühere Tottenham-Coach nicht einverstanden war. Seine Kompetenzen seien untergraben worden. Seine Kritik betraf Sportdirektor Pablo Longoria. Er habe von dem Transfer von Olivier Ntcham aus den Medien erfahren, kritisierte Villas-Boas. Dass ein anderer Akteur abgegeben wurde, war ebenfalls nicht sein Wunsch.
Zudem hatten am Samstag rund 300 Fans gemäß einer Polizeimeldung versucht, das Trainingsgelände von OM zu stürmen. Als Folge wurde die an jenem Abend geplante Meisterschaftspartie gegen Rennes verschoben.