Knalleffekt in Frankreichs Hauptstadt! Paris Saint-Germain feuert laut übereinstimmenden Medienberichten Thomas Tuchel.
Wie die französische Sportzeitung "L'Equipe" oder die deutsche Tageszeitung "Bild" berichten, wurde Tuchel nach dem deutlichen 4:0-Erfolg gegen Straßburg am Mittwochabend von seinen Aufgaben entbunden. Der Rauswurf kommt überraschend, weil PSG trotz Startschwierigkeiten in der Liga nur einen Punkt hinter dem Führungsduo Lille und Lyon liegt.
Außerdem erreichten die Pariser im Sommer das Finale der Champions League, wo sie Bayern München knapp unterlegen waren. In der laufenden Saison qualifizierte sich PSG in einer schwierigen Gruppe mit Manchester United und RB Leipzig als Gruppensieger für die K.o.-Phase, wo der FC Barcelona als nächste Hürde wartet.
Eine offizielle Bestätigung vonseiten des Hauptstadtklubs steht noch aus.
Tuchel war seit der Saison 2018/19 bei den Parisern im Amt und führte den Verein seither zu zwei französischen Meistertiteln (2018/19 & 2019/20), einem Pokalsieg (2019/20) und einem Ligapokalsieg (2019/20).
Sein Punkteschnitt nach 127 Pflichtspielen mit Paris liegt bei starken 2,35 Punkten pro Spiel.
Seine Bilanz: 96 Siege, elf Remis und 20 Niederlagen. Zuvor war er bei den deutschen Bundesligisten Mainz 05 und Borussia Dortmund angestellt. Mit den Borussen holte er in der Saison 2016/17 den DFB-Pokal.
Tuchels letzter Sieg mit Paris:
(Text wird unter dem Video fortgesetzt)
Gerüchte über Konflikte mit Sportdirektor Leonardo
Schon in der jüngeren Vergangenheit wurde immer wieder über Konflikte zwischen Tuchel und dem Sportdirektor der Pariser, dem Brasilianer Leonardo, berichtet. Im Sommer forderte der Deutsche beispielsweise Verstärkungen für den Kader - dieser Wunsch wurde von den Bossen aber abgeschmettert.
Erst kürzlich kritisierte der Übungsleiter in einem Interview bei "Sport1" die unangebrachte Erwartungshaltung im Lager der Pariser. Obwohl nur ein Sieg zum Gewinn der Champions Legue fehlte, monierte er fehlende Unterstützung des Umfelds: "Und wir hatten nie so das Gefühl, dass wir die Leute jetzt auch mal überzeugt haben und sie unsere Leistung anerkennen. Es macht einen auch manchmal ein bisschen traurig oder sauer."
Sein Team werde immer nur auf die Stars Neymar, Mbappe und di Maria reduziert, dass es aber eine immens schwere Aufgabe sei, den ganzen Kader bei Laune zu halten, werde laut Tuchel unterschätzt.
Jetzt dürfte der Trainer zwar nicht den Draht zu seiner Mannschaft verloren haben, dafür aber zu seinen Vorgesetzten.
Laut Informationen von "L'Equipe" wurde die Trennung aber schon vor der Veröffentlichung des Interviews beschlossen.
Nachfolger steht bereits in den Startlöchern
Wie die deutsche Sportzeitung "SportBild" - mit Verweis auf den französischen Journalisten Mohamed Bouhafsi - berichtet, ist auch die Nachfolgelösung bei PSG schon geklärt. Der ehemalige Tottenham-Trainer und Ex-PSG-Spieler Mauricio Pochettino soll die Mannschaft um den brasilianischen Superstar Neymar übernehmen.
Der Argentinier wurde in der jüngeren Vergangenheit quasi mit jedem freien Trainerposten bei den internationalen Spitzenklubs in Verbindung gebracht. Seit sich Tottenham vor etwas mehr als einem Jahr von seinem Langzeit-Betreuer getrennt hatte, war Pochettino ohne Job.
Auch der gerade erst entlassene Thomas Tuchel soll bereits bei anderen Vereinen hoch im Kurs stehen. "SportBild" bringt den 47-Jährigen, der offen für eine neue Herausforderung sein soll, mit den Premier-League-Klubs Manchester United und FC Arsenal in Verbindung.