Eine Woche vor dem Start in die neue Saison gibt es in Bologna nur ein Thema: Marko Arnautovic.
Was sich bereits im Frühjahr angedeutet und am Saisonende abgezeichnet hat, ist eingetreten – ein potenzieller Transfer des Wieners beschäftigt den FC Bologna über den gesamten Sommer hinweg.
Die Chancen, dass der ÖFB-Star im Herbst seiner Karriere den Sprung zu einem Top-Klub schafft, stehen gut.
Wir erinnern uns, bereits vor einem Jahr buhlten etliche Hochkaräter um den Stürmer, ein Transfer zu Manchester United scheiterte nur knapp, auch Juventus und Co. waren ernsthaft bemüht.
Eine andere Situation als vor einem Jahr
Inzwischen hat sich Arnautovics Situation bei den "Rossoblu" verändert. Sein engster Vertrauter, Trainer Sinisa Mihajlovic, ist mit nur 53 Jahren an Krebs verstorben. Nachfolger Thiago Motta und Arnautovic konnten sich im Laufe der Monate nur mühevoll zusammenraufen, Liebesbeziehung wird das keine mehr.
Außerdem ist der 108-fache ÖFB-Teamspieler um ein Jahr älter geworden. Er ist 34 Jahre alt. Ihm ist bewusst, dass nicht mehr viele Möglichkeiten kommen werden, um bei einem Klub anzudocken, der um Titel spielt.
Also wird gepokert. Und wie das am italienischen Calciomercato so üblich ist, wird jeder Zug medial ausgeschlachtet, viel Trara, viel Theater. Es ist ein Spiel, in dem Arnautovic die besseren Karten hat.
Was Bologna gar nicht braucht
Nun hat Bruder und Manager Danijel eines der Asse ausgespielt. "Im Juni haben wir Angebote erhalten, und Bologna hatte uns versprochen, im Fall einer Offerte seitens eines Spitzenklubs über den Transfer nachzudenken. Dieses Angebot ist jetzt eingetroffen", sagt er.
So kurz vor Saisonstart kann der FC Bologna eine Diskussion um Arnautovic so gar nicht gebrauchen. Und der FC Bologna kann keinen Superstar, der eigentlich viel lieber woanders wäre, gebrauchen.
Verzwickte, aber lösbare Situation
Doch die Situation ist noch ein wenig verzwickt. Zehn Millionen Euro Ablöse sollen die "Rossoblu" fordern, das bisher höchste Angebot soll die Roma mit 3,5 Millionen Euro abgegeben haben. Inter bietet angeblich aktuell drei Millionen. Es sind also noch ein paar Meter zu gehen.
Andererseits ist ein möglicher Verkauf Arnautovics für den FC Bologna ein guter Hebel, um die noch offenen Kaderwünsche des Trainers zu erfüllen. Denn abgesehen von den Einnahmen aus der Ablöse wird auch noch ein großer Gehaltsposten frei – Arnautovic verdient angeblich drei Millionen Euro pro Jahr, ist damit Top-Verdiener des Klubs.
Es ist davon auszugehen, dass die Causa in den kommenden Tagen Fahrt aufnimmt. Die Voraussetzungen für ein Happy End auf allen Seiten sind gut.