Seit Wochenbeginn geht es bei Juventus Turin drunter und drüber. Seit Montagabend das Präsidium geschlossen zurückgetreten ist, wird die Gemengelage täglich chaotischer.
Grund für den Rücktritt ist der Vorwurf der Bilanzfälschung und die Überhöhung von Ablösesummen. Zu diesen gab es bereits ein Verfahren gegen mehrere Klubs, zu denen auch Juve gehörte. Die "Bianconeri" wurden aber im April dieses Jahres freigesprochen, aufgrund der neuen Entwicklungen könnte das Verfahren aber wieder aufgenommen oder neu aufgerollt werden.
Immerhin wurden mit Gianluca Ferrero ein neuer Präsident und mit Maurizio Scanavino ein Interims-Generaldirektor gefunden. Wie lange die beiden tatsächlich im Amt bleiben, ist aber angesichts der neuesten Entwicklungen offener denn je.
Elf Personen droht ein Prozess
Wie "Sky Sport Italia" berichtet, sollen das frühere Führungsduo Andrea Agnelli und Pavel Nedved, Ex-CEO Maurizio Arrivabene (früher Formel-1-Teamchef bei Ferrari) sowie der Klub als solcher vor einer Anklage durch die Staatsanwaltschaft stehen.
Insgesamt sollen elf Personen angeklagt werden, so wird berichtet. Es wird auch noch gegen weitere Personen ermittelt, auch ihnen könnte noch eine Anklage drohen. Bereits in den nächsten Tagen dürfte Klarheit herrschen. Denn der zuständige Richter hat bis Anfang nächster Woche Zeit, um über eine Zulassung der Anklage zu entscheiden.
Juve hat am Mittwoch eine Erklärung veröffentlicht, in der man sich im Recht sieht. Man habe sich nichts zuschulden kommen lassen, heißt es darin sinngemäß.
Die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft seien "nicht begründet und stimmen im Übrigen weder in den Annahmen noch in den Schlussfolgerungen mit den Ausführungen im Beschluss der Consob (italienische Börsenaufsicht, Anm.) vom 19. Oktober 2022 überein", holt der Klub zum Gegenschlag aus.
Der Ausgang der Causa ist nach wie vor offen, für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.
VIDEO - alle Juve-Spieler bei der WM in Katar:
