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Juve zum Auftakt! Braunöder & Como brennen auf Serie-A-Start

Für den Burgenländer und seinen Klub Como 1907 steht der Auftakt ins Abenteuer Serie A an. Am Fuße des Comer Sees will Braunöder den nächsten Schritt machen.

Juve zum Auftakt! Braunöder & Como brennen auf Serie-A-Start Foto: © getty

Die jüngere Geschichte des Fußballclubs Como 1907 liest sich wie ein Märchen.

Vor fünf Jahren noch finanziell vom "Aussterben" bedroht, gelang den Norditalienern seither ein famoser Aufstieg von der nicht-professionellen Serie D in die Serie A.

Beträchtlichen Anteil daran haben steinreiche, indonesische Brüder, aber auch die einstigen Weltklasse-Spieler Cesc Fàbregas und Thierry Henry. Seit gut einem halben Jahr kickt auch ÖFB-U21-Kapitän Matthias Braunöder in Como.

Der Burgenländer durchlief bei der Wiener Austria den gesamten Nachwuchs und absolvierte für die Profis knapp 100 Pflichtspiele. Im vergangenen Winter folgte dann - zunächst leihweise - der Schritt nach Italien. Dort konnte sich Braunöder nach anfänglichen Schwierigkeiten als Stammspieler etablieren und mit Como die Rückkehr ins italienische Oberhaus bejubeln.

Braunöder: Jede Menge Tatendrang und Vorfreude auf San Siro

Der Lohn: Como zog die Kaufoption auf den Mittelfeldakteur. "Es ist genauso abgelaufen, wie ich es mir gewünscht hatte", sagte Braunöder im Gespräch mit der APA.

Am Montag (ab 20:45 Uhr im LIVE-Ticker >>>) startet mit dem Gastspiel bei Rekordmeister Juventus Turin das Abenteuer Serie A. Die Ziele sind klar definiert: "Ich möchte mich durchsetzen, auf so viel Spielzeit wie möglich kommen und mich in der Liga etablieren."

Mannschaftlich gehe es darum, nichts mit dem Abstieg zu tun haben. "Ich glaube, dafür sind wir gewappnet", meinte Braunöder. Als besondere Highlights sieht der 22-Jährige die Duelle mit den Mailänder Clubs im altehrwürdigen San Siro. Das Stadion habe "etwas Magisches".

Eine Auswärtsreise ins San Siro schien für Como vor ein paar Jahren noch illusorisch. Hinter dem Traditionsverein liegen schwierige Zeiten. Im Jahr 2003 stiegen die Norditaliener aus der Serie A ab. Es folgten turbulente Jahre, in denen der Club von finanziellen Problemen und Konkursen stark gebeutelt wurde und in den Amateurfußball abstürzte. Die Rettung kam schließlich aus dem über elftausend Kilometer entfernten Indonesien.

Fabregas? "Das ist komplett was anderes"

Von dort stammt das Brüderpaar Robert und Michael Hartano, das einen Tabakkonzern betreibt und laut Forbes über ein Gesamtvermögen von rund 46 Milliarden Dollar verfügt. 2019 wagten die beiden den Sprung ins Fußballmetier und kauften Como für "läppische" 350.000 Euro. Mit Geld um sich geworfen wird seither nicht, vielmehr scheint Como ein gut durchdachtes und langfristiges Projekt zu sein. "Es ist Wahnsinn, wie der Verein von Woche zu Woche wächst. Es wird alles immer professioneller und größer", verriet Braunöder.

Sportlich ging es seit dem Einstieg der Hartano-Brüder konstant bergauf. Gestartet in der Serie D kämpfte sich der Club zurück in die Oberschicht des italienischen Fußballs.

Die finale Phase des famosen Aufstiegs prägte ein ehemaliger Weltklasse-Kicker entscheidend mit. Fàbregas ließ zunächst seine Spielerkarriere in Como ausklingen, ehe er 2023 auf die Trainerbank wechselte. Seit dieser Saison ist der Spanier offiziell Cheftrainer, die sportliche Marschrichtung gab er aber bereits zuvor in der Rolle des Co-Trainers vor.

Braunöder ist voll des Lobes über den Ex-Weltmeister: "Er ist besessen nach Erfolg, jeden Tag mit 100 Prozent dabei. Bei ihm zählt jedes Detail. Das ist noch einmal komplett was anderes, als ich es aus Österreich kenne."

ÖFB-Team? "Natürlich ist es meine Hoffnung"

Mit 37 Jahren ist Fàbregas der jüngste Trainer der Serie A, und mittlerweile nicht mehr die einzige Prominenz im Verein. Henry stieg vor zwei Jahren als Investor ein, im Kader scheinen mittlerweile Namen wie Raphael Varane, Pepe Reina oder Andrea Belotti auf.

Diese Stars verlegten ebenso wie Braunöder ihren Wohnsitz in eine der schönsten Regionen Italiens. "Die Lebensqualität ist super hier. Die Stadt und die Gegend sind wunderschön", beschrieb der Burgenländer die 80.000-Einwohner-Stadt am Ufer des Comer Sees. "Das Wichtigste ist aber der Fußball. Da passt auch alles optimal, deswegen geht es mir gut hier."

Ideale Voraussetzung, um womöglich auch zum Nationalspieler zu reifen. "Natürlich ist es meine Hoffnung und mein Wunsch, wenn ich in einer Topliga performe, dass ich dann hoffentlich einmal im A-Nationalteam dabei bin. Ich bin da schon zuversichtlich", sagte Braunöder.

Kontakt mit Teamchef Ralf Rangnick habe es in letzter Zeit keinen gegeben. Dies könnte sich mit ansprechenden Leistungen in der Serie A aber rasch ändern.


Diese Trainer vertreten Rot-Weiß-Rot derzeit im Ausland


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