Die Sache wird immer konkreter. Ein Wechsel von Marko Arnautovic zum FC Bologna scheint längst mehr als nur ein frommer Wunsch des Serie-A-Klubs zu sein.
Schon im Winter haben sich die "Rossoblu" intensiv um den Wiener bemüht, doch ein Transfer ließ sich nicht realisieren. Bologna-Sportdirektor Walter Sabatini, der gute Kontakte nach China hat und in Italien als gefuchster Transfer-Haudegen gilt, hat den Kontakt nie abreißen lassen.
Inzwischen gibt es offenbar auch schon wieder konkrete Gespräche zwischen Sabatini und Danijel Arnautovic, dem Bruder und Manager des ÖFB-Stars, das berichtet der "Corriere dello Sport". Arnautovic soll die Hartnäckigkeit und das intensive Werben der Italiener imponieren.
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Dass Bologna den 32-Jährigen unbedingt verpflichten will, daran besteht kein Zweifel. Trainer Sinisa Mihajlovic hat sich bereits mehrmals positiv zu Arnautovic geäußert, er soll eine Verpflichtung eines Stürmers vom Kaliber des China-Legionärs zuletzt sogar zur Bedingung für seinen Verbleib gemacht haben.
Ablösefrei trotz laufenden Vertrags?
Klub-Boss Joey Saputo hat angeblich bereits Grünes Licht gegeben. Doch die finanziellen Möglichkeiten des Klubs aus der Emilia-Romagna sind begrenzt. Die Gehaltsforderungen des 87-fachen ÖFB-Teamspielers sind wohl noch zu stemmen, eine entsprechende Ablösesumme will sich der italienische Mittelständler aber ersparen. Und da wird es kompliziert.
Arnautovic hat in Shanghai eigentlich noch einen bis Ende 2022 laufenden Vertrag. Laut "Corriere dello Sport" ist man im Umfeld des Offensivspielers aber zuversichtlich, einen ablösefreien Wechsel im Sommer realisieren zu können. In der chinesischen Super League sind in den vergangenen Monaten etliche Klubs in arge finanzielle Probleme geraten, Shanghai dürfte nichts dagegen haben, sich das üppige Gehalt des Österreichers zu ersparen.
Doch in Bologna geht immer noch die Angst um, ein Klub aus der Premier League könnte letzten Endes mit einem besseren Angebot um die Ecke kommen.
Perspektive Montreal
Immerhin haben die "Rossoblu" aber einen längerfristigen Plan zu bieten. Angeblich besteht für Arnautovic die Option, einen Zweijahres-Vertrag in Italien zu unterschreiben und danach in die Major League Soccer zu wechseln. Bologna-Präsident Joey Saputo ist nämlich auch Gründer und Eigentümer des kanadischen MLS-Klubs CF Montreal. Saputos Familie hat sich mit der "Saputo Inc." ein Molkerei-Imperium geschaffen.
In den vergangenen Jahren wurden regelmäßig Spieler zwischen Bologna und Montreal hin und her transferiert, etwa Marco di Vaio, Andrea Pisanu, Blerim Dzemaili, Saphir Taider, Lassi Lappalainen, Sebastian Breza und noch einige mehr.
Gut möglich, dass die Perspektive, nach einer Rückkehr in die Serie A dann auch in der Major League Soccer spielen zu können, Arnautovic reizt.