Carlo Ancelotti, einer der erfolgreichsten Fußball-Trainer der Welt und aktuell Coach des SSC Napoli, fordert künftig Spiele der Serie A bei Beleidigungen gegen Spieler, Trainer oder Schiedsrichter abbrechen zu dürfen.
"Wenn man Spiele bei Regen absagen kann, kann man Spiele auch bei Beleidigungen abbrechen. In Italien fehlt es an Kultur. Man denkt, dass ein Fußballmatch eine Schlacht ist", kritisiert "Carletto" in der "Gazzetta dello Sport".
Damit verteidigt er indirekt Jose Mourinho, der nach dem Champions-League-Match seines Teams Manchester United bei Juventus Turin mit einer provokanten Geste in Richtung Juve-Anhänger aufgefallen war.
Rüpelhaftes Italien
"In England sind Beleidigungen unannehmbar. In Frankreich ist die Leidenschaft der Fans nicht so groß wie in Italien. In Spanien gibt es zwar eine starke Rivalität zwischen Barca und Real, es gibt aber nicht das Rüpelhafte wie in Italien", so Ancelotti.
Doch Italien hat aktuell nicht nur ein Problem mit Beleidigungen. Am Wochenende droht den Amateurligen ein Schiedsrichter-Streik. Grund dafür sind die anhaltenden Angriffe auf Referees in den Amateurligen des Landes.
Erst kürzlich war ein junger Unparteiischer aus Rom wegen eines Platzverweises von zwei Hooligans zusammengeschlagen worden. Der 24-Jährige liegt noch im Spital.
Der Schiedsrichterverband "AIA" zählt in der noch jungen Saison bereits 51 verletzte Schiedsrichter. In der vergangenen Saison waren es gesamt 451, ein Jahr zuvor gar 471.