Der Rassismus-Skandal um Pescara-Profi Sulley Muntari nimmt immer weitere Züge an.
Da er im Spiel gegen Cagliari den Platz aufgrund rassistischer Beleidigungen der Fans in der 89. Minute unangemeldet verlassen hatte, wird der Ghanaer nun sogar für ein Spiel gesperrt. Die internationale Spielergewerkschaft (FIFPro) fordert jedoch eine Untersuchung des Vorfalls und setzt sich für den Spieler ein.
Gegen Cagliari wird hingegen kein Verfahren wegen des Rassismus-Vorfalls eingeleitet.
Muntari empört
Muntari forderte den Schiedsrichter wegen Provokationen von der Tribüne auf zu intervenieren und wurde dafür mit der Gelben Karte bestraft.
Der Referee forderte den Spieler auf, die Beleidigungen zu ignorieren, was Muntari aber nicht akzeptierte und abtrat.
"Die Fans hatten Unrecht, aber der Schiedsrichter hätte etwas anderes machen müssen, als mich zu beschuldigen. Ich bin sicher, wenn Spiele gestoppt werden, dann passieren diese Dinge nicht mehr", sagte Muntari nach dem mit 0:1 verlorenen Spiel.
Überraschende Entscheidung
Das Disziplinarkomitee der italienischen Fußball-Topliga entschied zudem kein Verfahren gegen Cagliari zu eröffnen, da nur rund zehn Anhänger in den Vorfall involviert gewesen seien.
Bei anderen Klubs gab es sehr wohl Sanktionen. Inter Mailand droht nach rassistischen Sprechchören der Fans gegen den Senegalesen Kalidou Koulibaly genauso eine Bestrafung wie Lazio Rom nach einem ähnlichen Vorfall mit dem deutschen Antonio Rüdiger.
Im Wiederholungsfall innerhalb des nächsten Jahres wird der jeweilige Fan-Sektor für eine Partie gesperrt.