Unschöne Szenen ereigneten sich am Mittwoch beim Serie-A-Topspiel zwischen Inter Mailand und dem SSC Napoli.
Während des knappen 1:0-Heimsieges Inters wurde Napoli-Profi Kalidou Koulibaly aufgrund seiner Hautfarbe mehrmals lautstark vom Publikum beleidigt. Trainer Carlo Ancelotti forderte die Schiedsrichter laut eigener Aussage dreimal auf, das Spiel zu unterbrechen - jedoch ohne Erfolg.
Koulibaly sah in der 81. Minute kurz nach der Gelben Karte wegen Schiedsrichterbeleidigung noch die glatte Rote Karte, Ancelotti konnte den Frust des Senegalesen nachvollziehen: "Koulibaly war einfach gereizt", erklärt der Italiener und verspricht weiters, bei einem ähnlichen Vorfall in Zukunft die Partie abzubrechen.
Ancelotti: "Das nächste Mal hören wir einfach auf"
"Das nächste Mal hören wir einfach auf zu spielen und treten ab, auch wenn wir dadurch verlieren", sagt ein verärgerter Ancelotti nach dem Spiel. In Überzahl traf Inter-Joker Lautaro Martinez in der 91. Minute noch zum späten Siegtreffer zugunsten der Mailänder.
Koulibaly selbst äußerte sich via Twitter über den Vorfall: "Ich entschuldige mich für die Niederlage. Vor allem dafür, dass ich meine Brüder im Stich gelassen habe. Aber ich bin stolz auf meine Hautfarbe, darauf, dass ich ein Senegalese bin, ein Franzose, ein Napolitaner: ein Mann".
Mi dispiace la sconfitta e sopratutto avere lasciato i miei fratelli!
— Koulibaly Kalidou (@kkoulibaly26) 26. Dezember 2018
Però sono orgoglioso del colore della mia pelle. Di essere francese, senegalese, napoletano: uomo.
⚽ #InterNapoli 1-0
???????? #KK26 #famiglia
???? #ForzaNapoliSempre
???????? #DifendoLaCittà pic.twitter.com/f9q0KYggcw
Krawalle nach dem Spiel
Auch auf den Straßen Mailands verlief es nach dem Spiel alles andere als friedlich. Bei Krawallen rund um das Stadion sind laut Medienberichten vier Napoli-Anhänger durch Messerstiche verletzt worden, etwa 50 Fans waren in eine Massenschlägerei verwickelt.
Napolis Abstand auf Tabellenführer Juventus beträgt nach der knappen Niederlage nun neun Punkte, Inter Mailand, Rapids Gegner im Europa-League-Sechzehntelfinale, ist mit 14 Punkten Rückstand Tabellendritter.