Die AS Roma feiert im Spitzenspiel der 35. Serie-A-Runde einen knappen 1:0-Sieg gegen den SSC Napoli und macht Juventus Turin damit vorzeitig zum Meister.
Nach 88 torlosen Minuten zwischen den mit 72 und 73 Toren offensivstärksten Teams der Liga sorgt Radja Nainggolan in der 89. Minute für das Goldtor. Der Belgier schlenzt den Ball nach Vorarbeit von Totti und Salah aus gut 20 Metern ins rechte Eck.
Im Kampf um Platz zwei rückt die Roma (71) damit bis auf zwei Punkte an Napoli (73) heran.
Fünfter "Scudetto" in Serie
Die "Alte Dame" ist drei Runden vor Schluss mit 12 Punkten Vorsprung nicht mehr von der Tabellenspitze der Serie A zu verdrängen. Für die Turiner ist es der 32. Meistertitel, der fünfte in Folge.
"Es war eine unglaubliche und verrückte Saison", sagte Kapitän Gianluigi Buffon. "Wir haben eine Million Widrigkeiten überwunden. Wir haben es geschafft, fast alles zu überstehen und jetzt holen wir uns das ab, was wir verdient haben."
Auch Trainer Massimiliano Allegri, der in seinem zweiten Jahr bei Juve den zweiten Meistertitel gewann, schwärmte: "Zu Beginn der Saison waren wir eine Gruppe, dann sind wir eine Mannschaft geworden." Der 48-Jährige soll seinen Vertrag bei den Norditalienern in den kommenden Tagen vorzeitig verlängern.
Chance auf Double
Juve hat zudem noch die Chance, am 21. Mai im Cupfinale gegen den AC Milan wie im vergangenen Jahr das Double zu holen. Zudem peilt die "alte Dame" nach dem K.o. im Champions-League-Achtelfinale gegen den FC Bayern München kommendes Jahr international einen Titel an.
"Ich bin überzeugt, dass wir die Wut über das Ausscheiden mit in die nächste Saison nehmen werden und dass uns das sehr gut tun wird", versprach Buffon. Allegri erklärte: "Wir müssen hohe Ambitionen haben und Dinge zum Ziel setzen, die unmöglich scheinen, aber es nicht sind. Wir müssen versuchen, die Champions League zu gewinnen."
Den 32. Titel in der Serie A sicherte sich Juventus Turin am Ende souverän, das Team kassierte nur vier Niederlagen und stellte mit 18 Gegentreffern die mit Abstand beste Defensive der Liga. Dabei starteten die "Bianconeri" nach den Abgängen der Leistungsträger Andrea Pirlo, Arturo Vidal und Carlos Tevez katastrophal in die Saison.
"Ohrfeigen zu Beginn haben uns gut getan"
Nach drei Runden war Juventus mit gerade einmal einem Punkt 16., nach zehn Runden stand das Team mit elf Punkten Rückstand auf die Spitze auf Platz zwölf. "Die Ohrfeigen, die wir zu Beginn der Saison kassiert haben, haben uns gut getan", erklärte Buffon.
Erst in der 25. Runde übernahm der Club durch einen 1:0-Sieg gegen Napoli zum ersten Mal die Tabellenführung und gab sie seitdem nicht mehr ab. Aus den vergangenen 25 Ligapartien holte Juve 24 Siege und ein Unentschieden.
Fünf Titel in Serie gelangen zuvor nur Juve selbst (1931 bis 1935), Torino (1943 und 1946 bis 1949) und Inter Mailand (2006 bis 2010). Allerdings wurde den Mailändern die erste dieser fünf Meisterschaften wegen des Manipulationsskandals auf dem grünen Tisch zugesprochen.