Vor rund zwei Wochen sprach das Sportgericht des italienischen Fußballverbandes ein hartes Urteil gegen Juventus Turin: Den "Bianconeri" wurden wegen Bilanzfälschung 15 Punkte abgezogen, was einen Rückfall ins Tabellenmittelfeld zur Folge hatte.
Nun droht Ligarivale Sampdoria Genua, bei dem vor Kurzem auch ÖFB-Legionär Aleksandar Dragovic im Gespräch war, eine ähnliche Strafe. Die "Blucerchiati" raufen schon seit geraumer Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten.
Gegen Endes des Jahres 2021 wurde der damalige Präsident Massimo Ferrero, unter anderem wegen betrügerischen Bankrotts und Bilanzfälschung in seinen Unternehmen, verhaftet und musste zurücktreten.
Verkauf zieht sich und lähmt Klub
Da Ferrero auch Mehrheitseigentümer des Klubs ist, folgten schon bald Gespräche über einen Verkauf des Vereins, die allerdings bis heute andauern, da Ferrero bis dato alle Angebote ausschlug.
Auch die finanziellen Zuwendungen des 71-Jährigen hielten sich seither in engen Grenzen. Schon vergangenen Sommer wandelte die "Samp" am finanziellen Abgrund, nun droht aber der endgültige Fall.
Von rund 150 Millionen Euro Schulden, welche sich über die Jahre kumulierten, ist in italienischen Fachmedien wie dem "Corriere dello Sport" die Rede.
Wie die "Gazzetta dello Sport" nun berichtet, habe der Klub die Gehälter für das letzte Quartal 2022 nach wie vor nicht bezahlt. Es benötige rund elf Millionen Euro, um die Schulden bei Spielern und Angestellten zu begleichen, so wird berichtet.
Deadline am 16. Februar
Mehr noch: Der Klub brauche eine Finanzspritze in der Höhe von mindestens 35 Millionen Euro, um überhaupt sein Fortbestehen sichern zu können.
Es ist jedoch davon auszugehen, dass dieses Geld nicht von Ferrero kommen wird, ein Verkauf scheint aktuell die einzige Möglichkeit, den Fehlbetrag aufzubringen.
Die Fans gehen mittlerweile auf die Barrikaden, was bisweilen darin gipfelte, dass ein Brief mit Morddrohungen und einer Pistolenkugel in der Vereins-Geschäftsstelle einging.
Noch bis zum 16. Februar gibt Italiens Verband FIGC dem Klub Zeit, um die ausstehenden Gehälter zu begleichen, ansonsten droht ein Punkteabzug.
Sampdoria befindet sich aktuell mit nur neun Zähler auf dem vorletzten Rang der Serie A, ein Punkteabzug würde also sehr wahrscheinlich den Abstieg besiegeln.