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Hat Ronaldo den Juventus-Vorsprung vergrößert?

Aufbruchsstimmung bei den Serie-A-Konkurrenten, aber reicht das für Spannung?

Hat Ronaldo den Juventus-Vorsprung vergrößert? Foto: © getty

Beim Start der Serie A, deren Saison 2018/19 am Wochenende beginnt, sind mehr Augen als zuvor auf die italienische Liga gerichtet. "Schuld" daran ist Cristiano Ronaldo, dessen Wechsel zu Juventus Turin für eine Aufwertung von Italiens höchster Spielklasse sorgte.

Durch die namhafte Verstärkung haben sich die Vorzeichen nur verstärkt: Alles andere als der achte Titel der "Alten Dame" hintereinander wäre eine Überraschung. Vielmehr will man in Turin auf das Triple losgehen.

"Ich bin hier, um die Vereinsgeschichte zu prägen. Mich interessiert nur, immer zu gewinnen und immer das Beste zu geben", stellte Ronaldo bereits bei seiner Präsentation unmissverständlich klar.

Somit soll nicht nur national, sondern auch international - mit dem ersten Champions-League-Titel seit 1996 - alles geholt werden, was es zu holen gibt. Die Mission startet mit dem Gastspiel Juves bei Chievo Verona am Samstag (ab 18 Uhr im LIVE-Ticker >>>), das die Serie A eröffnet.

Ronaldo wie einst Platini

Die eher älteren Juventus-Fans fühlten sich am vergangenen Sonntag an das Jahr 1982 erinnert. Beim traditionellen Testspiel gegen den eigenen Nachwuchs, das wie jedes Jahr in Villar Perosa vor den Toren Turins stattfand, dem Geburtsort von Fiat-Gründer Giovanni Agnelli, spielte Ronaldo erstmals im Trikot seines neuen Arbeitgebers, der ihn laut eigenen Angaben für 112 Millionen Euro verpflichtete.

Es herrschte eine Aufbruchsstimmung wie vor 36 Jahren, als bei diesem vereinsinternen Highlight Michel Platini sein Debüt für Juve gegeben hatte. Mit der Verpflichtung von Frankreichs Superstar stieg die Serie A in den 1980er-Jahren zur besten und - wie sie in Italien sagten - schönsten Liga der Welt auf.

Über ein Jahrzehnt lang spielte alles in Italien, was Rang und Namen hatte. Die Serie A dominierte damals angeführt von Juventus und AC Milan den europäischen Fußball. In diesem Ausmaß wird sich die Geschichte nicht wiederholen, doch der Transfer des Superstars Ronaldo hat die italienische Meisterschaft schlagartig wieder in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt.

So wurde erst vor wenigen Tagen ein lukrativer TV-Vertrag mit dem potenten US-Sender ESPN abgeschlossen. Ohne den fünffachen Weltfußballer Ronaldo wäre dies undenkbar gewesen.

Der Transfer-Coup, den sich Juventus in den nächsten vier Jahren inklusive Lohnzahlungen über insgesamt 350 Millionen Euro kosten lässt, hat aber auch die Konkurrenz des Rekordmeisters angestachelt. Erstmals haben die 20 Serie-A-Vereine für Neuverpflichtungen die Grenze von eine Milliarde Euro überschritten.

Aufbruchsstimmung in Mailand

Trotzdem dürfte sich der Abstand von Juventus aufgrund von Ronaldo und des von AC Milan nach nur einer Saison wieder zurückgekehrten Abwehrchefs Leonardo Bonucci zu den ersten Herausforderern SSC Napoli - mit neuem Trainer Carlo Ancelotti - und AS Roma vergrößert haben.

Diese beiden Klubs haben seit 2013 mit einer Ausnahme in wechselnder Reihenfolge stets die Plätze zwei und drei hinter den Turinern belegt. Ihre Hoffnung ist, dass Juve vielleicht durch den Fokus auf den Champions-League-Gewinn am 35. nationalen Meistertitel scheitern könnte.

Viel vorgenommen hat sich auch Inter Mailand. Die chinesischen Besitzer haben das Team von Trainer Luciano Spalletti gezielt verstärkt, spielen doch die Blau-Schwarzen erstmals seit sieben Jahren wieder in der Champions League. Und die Serie A will Inter erstmals seit 2011 wieder unter den ersten drei abschließen.

Stadtrivale AC Milan befindet sich dagegen nach dem zweiten Besitzerwechsel innerhalb von 15 Monaten weiter in einer Phase der Selbstfindung. Weil die neue sportliche Führung von den hochdekorierten früheren Stars und Club-Ikonen Paolo Maldini sowie Leonardo gebildet wird und von Juventus der argentinische Topscorer Gonzalo Higuain verpflichtet worden ist, herrscht aber auch unter den Fans der "Rossoneri" grenzenlose Euphorie. Das junge Milan-Team gilt trotzdem nur als Außenseiter auf einen der vier Champions-League-Plätze.

Österreichs einziger Serie-A-Legionär ist U21-Teamstürmer Arnel Jakupovic, der bei Aufsteiger Empoli unter Vertrag steht. Im Frühjahr hatte der Torjäger leihweise für Juventus Primavera, die U19-Mannschaft des Serienmeisters, gespielt. Bei Empoli dürfte der 20-Jährige wohl vorerst auch nur im Nachwuchs-Team zum Einsatz kommen.

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