Sie gehört zu den fünf besten Ligen Europas: die italienische Serie A. Insgesamt 69 Klubs nahmen seit der Gründung 1929 daran teil.
Viele von ihnen wurden zu klingenden Namen, die bis heute bei Fans für leuchtende Augen sorgen: AC und Inter Mailand, Juventus Turin sowie die beiden Römer Klubs AS und Lazio sind die bekanntesten unter ihnen.
Doch es gibt noch viele weitere Traditionsklubs, die heute weit weg von der Serie A sind, jedoch in der Vergangenheit große Erfolge feierten.
In unserer Serie "Kultklubs: Himmel & Hölle" stellen wir euch jene Klubs näher vor, die nach wie vor Kult, aber aus dem Rampenlicht verschwunden sind. Darunter finden sich Namen, die fast jedem Fan bekannt sind, aber auch die eine oder andere Überraschung.
Hier findet ihr alle bisherigen Episoden von "Himmel & Hölle">>>
In diesem Teil unserer Serie stellen wir euch die AC Siena vor. Der Klub tingelte lange in der Unterklassigkeit herum, ehe unter Paolo de Luca der große Aufschwung gelang. In den letzten Jahren sorgte der Klub dagegen abseits des Sportlichen für Schlagzeilen.
Die AC Siena gehört in Italien zu den bekanntesten Klubs innerhalb des Landes. Der Verein durchlebte im Laufe seiner Geschichte zahlreiche Höhen und Tiefen.
Ähnlich wie Piacenza Calcio im vorhergehenden Teil unserer Serie tummelte sich Siena lange in der dritten und vierten Liga, mit Zwischenhalten in noch tieferen Gefilden des Amateur-Kicks.
Unter Papa Nannini fast in die Serie B
In den 50er-Jahren gelang ein erster Aufschwung, aus dieser Phase sticht rückblickend vor allem eine Persönlichkeit heraus: Danilo Nannini.
Der Spross einer regional weithin bekannten Bäcker-Dynastie übernahm Mitte der 1950er-Jahre das Präsidenten-Amt und führte den mauen Vierligisten sogar fast in die Serie B, im Playoff war jedoch gegen Empoli Endstation.
Der Name wird den einen oder anderen Leser bereits stutzig gemacht haben, denn tatsächlich handelt es sich bei Danilo Nannini um den Vater von Musik-Star Gianna Nannini.
Die großen Erfolge kamen aber erst viele Jahre später. Unmittelbar nach der Jahrtausendwende erwarb Paolo de Luca die Mehrheitsanteile an der AC Siena, die nach dem kurz vorher gelungenen Aufstieg mittlerweile in der Serie B spielte.
Im Jahr 2003 gelang schließlich der historische Meilenstein: der Aufstieg in die Serie A. Dort konnte man sich in den Folgejahren halten, kämpfte aber stets gegen den Abstieg.
Im Sommer auch mit einem rot-weiß-roten Keeper im Kasten: Nach seiner misslungenen Rückkehr nach Österreich zog es Alexander Manninger 2006 zurück nach Italien, Siena sicherte sich die Dienste des Teamgoalies, der 2008 zu Udinese und später zu Juventus weiterzog.
Schulden über 70 Millionen und Vereinsauflösung
Im Jahr 2010 stieg Siena als Vorletzter in die Serie B ab, es gelang aber umgehend die Rückkehr in die erste Liga.
Es folgten zwei weitere Serie-A-Spielzeiten, ehe man 2013 erneut den Gang in die Zweitklassigkeit antreten musste.
Dort wurde offenbar, wie sehr der Klub in der Eliteliga über seinen Verhältnissen gelebt hatte: Ein Schuldenberg von mehr als 70 Millionen Euro war angehäuft worden, im Jahr 2014 wurde der AC die Lizenz verweigert. Der Verein musste Konkurs anmelden und wurde aufgelöst.
Es folgten turbulente Jahre. Der Klub wurde unter dem Namen "Robur Siena Società Sportiva Dilettantistica" umgehend neu gegründet, doch erneut wirtschaftete man laienhaft.
Im Jahr 2020 wurde der Verein wegen finanzieller Verfehlungen schon wieder aufgelöst, ehe eine weitere Neugründung unter dem Namen "ACN Siena" erfolgte.
In der Serie D stieg der Klub neu ein und umgehend in die Serie C auf, wo er auch heute noch spielt.
Mittlerweile gehört der Verein dem armenischen Investor Roman Geworkyan, der auch Beteiligungen an Noah Jerewan und dem KFC Uerdingen hält.
Die bekanntesten Akteure der Vergangenheit: Enrico Chiesa, Tore Andre Flo, Cristian Molinaro, Alexander Manninger
STECKBRIEF | |
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Gegründet: | 1904 |
Vereinsfarben: | weiß-schwarz |
Aktuelle Liga: | Serie C |
Zugehörigkeit Serie A: | 9 Jahre |
Größter Erfolg: | Rang 13 Serie A |