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Catania Calcio: Von Skandalen überschatteter Kultklub

Der Verein gehört zu den bedeutendsten Süditaliens, fiel in seiner Historie aber mehrmals durch Negativ-Highlights auf.

Catania Calcio: Von Skandalen überschatteter Kultklub Foto: © getty

Sie gehört zu den fünf besten Ligen Europas: die italienische Serie A. Insgesamt 69 Klubs nahmen seit der Gründung 1929 daran teil.

Viele von ihnen wurden zu klingenden Namen, die bis heute bei Fans für leuchtende Augen sorgen: AC und Inter Mailand, Juventus Turin sowie die beiden Römer Klubs AS und Lazio sind die bekanntesten unter ihnen.

Doch es gibt noch viele weitere Traditionsklubs, die heute weit weg von der Serie A sind, jedoch in der Vergangenheit große Erfolge feierten.

In unserer Serie "Kultklubs: Himmel & Hölle" stellen wir euch jene Klubs näher vor, die nach wie vor Kult, aber aus dem Rampenlicht verschwunden sind. Darunter finden sich Namen, die fast jedem Fan bekannt sind, aber auch die eine oder andere Überraschung.

Hier findet ihr alle bisherigen Episoden von "Himmel & Hölle">>> 


Catania S.S.D, wie der Klub heute heißt, gehört unter den Fans neben US Palermo zu den bedeutendsten Vereinen im Süden Italiens. Das "Derby di Sicilia" zwischen den beiden Klubs ist eines der umkämpftesten des ganzen Landes.

Die jüngere Historie der 1908 gegründeten "Rossazzurri" ist von zahlreichen Skandalen geprägt.

Nachdem man zunächst lange Zeit in der Zweit- und Drittklassigkeit verbrachte, gelang ab Mitte der 1950er der Aufschwung, diese Phase sollte später als "Goldene Jahre" bekannt werden.

In der Saison 1953/54 stiegen die "Rossazzurri" erstmals in die Serie A auf und belegten den guten 12. Rang. Aufgrund finanzieller Unregelmäßigkeiten wurde der Klub nach Saisonende in die Serie B zwangsversetzt.

Es dauerte bis zur Spielzeit 1960/61, bis man den erneuten Aufstieg in die Serie A schaffen konnte. Dort schlug sich Underdog Catania wacker und konnte sich sechs Spielzeiten lang in der Liga halten.

Dabei gelangen auch Siege, die von den Fans bis heute glorifiziert werden. So schlug man das übermächtige Juventus Turin genauso wie Lazio Rom.

Vom Spielbetrieb ausgeschlossen

In den 70ern ging die Erfolgskurve wieder steil nach unten und der Klub wurde bis in die Serie C durchgereicht. Es dauerte bis in die 80er-Jahre hinein, ehe man sich wieder fangen konnte und kurzzeitig sogar in die Serie A zurückkehrte.

Dort konnte sich der Klub aber nur ein Jahr halten und schlug in den Folgejahren wieder den umgekehrten Weg ein, zum Ende des Jahrzehnts fand er sich erneut in der Drittklassigkeit wieder.

Seinen vorläufigen Tiefpunkt fand die Geschichte des Vereins 1993, also man vom Verband wegen finanzieller Ungereimtheiten aus dem Spielbetrieb ausgeschlossen wurde.

Es folgte ein langer Rechtsstreit, ehe die Gerichte Catania Calcio recht gaben und der Klub in der fünften Liga wieder einsteigen durfte.

Die Catania-Fans gelten als besonders heißblütig.
Foto: © getty

Als ein Rechtsstreit nach Catania Calcio benannt wurde

Bis zum Jahr 2002 konnten sich die "Rossazzurri" wieder bis in die Serie B hocharbeiten.

Im Jahr darauf stand der Klub einmal mehr im Zentrum einer Kontroverse, die als "Causa Catania" bekannt wurde und zur zwischenzeitlichen Aufstockung der Serie B auf 24 (!) Vereine führte.

Catania landete am Ende der Saison auf einem Abstiegsplatz und erhob Einspruch gegen das 1:1 bei Siena, da beim Gegner ein nicht spielberechtigter Akteur eingesetzt worden sei.

Catania bekam daraufhin einen 2:0-Sieg zugesprochen und sprang dank der zwei Punkte mehr auf einen Nichtabstiegsplatz.

Es folgten wilde Diskussionen, da sich nun auch die anderen betroffenen Vereine zu Wort meldeten, weshalb der Verband sich für die temporäre Aufstockung entscheid.

Im Sommer 2007 gelang den "Rossazzurri" der erneute Aufstieg in die Serie A, wo man gleich für den nächsten Skandal sorgte.

Derby gegen Palermo forderte Todesopfer

Denn erstmals seit langer Zeit konnte man sich wieder mit dem Erzrivalen aus Palermo duellieren, das Spiel wurde zur Nebensache, geriet zu einem einzigen Gewaltexzess und wurde von Ausschreitungen der Catania-Ultras gegenüber der Polizei überschattet.

Ein 38 Jahre alter Exekutivbeamter wurde dabei ermordet. Der Spielbetrieb in Italien wurde daraufhin vorübergehend eingestellt.

Catania konnte sich in den Folgejahren in der Liga halten, in der Saison 2013/14 folgte nach acht Jahren Serie A der Abstieg und der nächste Skandal.

Präsident Antonio Pulvirenti gestand die Manipulation von fünf Ligaspielen in der Saison 2014/15 ein, der Klub wurde in die Serie C zwangsrelegiert.

Danach sollte kein erneuter Aufstieg gelingen, die Verantwortlichen wirtschafteten dilettantisch und der Verein wurde aus der Serie C geworfen.

Im Sommer des letzten Jahres erfolgte die Neugründung unter dem australischen Unternehmer Ross Pelligra, der sizilianische Wurzeln hat.

Der Klub stieg in der Serie D neu ein und konnte in der vergangenen Saison den Aufstieg bereits vorzeitig fixieren. Damit feiert Catania in der anstehenden Spielzeit sein Comeback im Profifußball.

Die bekanntesten Akteure der Vergangenheit: Luis Oliveria, Claudio Ranieri, Juan Vargas, Roberto De Zerbi


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