Sie gehört zu den fünf besten Ligen Europas: die italienische Serie A. Insgesamt 69 Klubs nahmen seit der Gründung 1929 daran teil.
Viele von ihnen wurden zu klingenden Namen, die bis heute bei Fans für leuchtende Augen sorgen: AC und Inter Mailand, Juventus Turin sowie die beiden Römer Klubs AS und Lazio sind die bekanntesten unter ihnen.
Doch es gibt noch viele weitere Traditionsklubs, die heute weit weg von der Serie A sind, jedoch in der Vergangenheit große Erfolge feierten.
In unserer Serie "Kultklubs: Himmel & Hölle" stellen wir euch jene Klubs näher vor, die nach wie vor Kult, aber aus dem Rampenlicht verschwunden sind. Darunter finden sich Namen, die fast jedem Fan bekannt sind, aber auch die eine oder andere Überraschung.
Hier findet ihr alle bisherigen Episoden von "Himmel & Hölle">>>
Der FC Pro Vercelli war sieben Mal italienischer Meister. Das wird wohl die meisten, die diesen Text lesen, überraschen. Zugegeben: Es ist auch schon recht lange her.
Besagte Titel wurden allesamt noch vor Gründung der Serie A gewonnen, nämlich zwischen 1908 und 1922.
Der Klub aus der Kleinstadt Vercelli (rund 50.000 Einwohner), gelegen etwa auf halber Strecke zwischen Mailand und Turin, ist einer der ältesten Klubs Italiens. Er wurde im Jahr 1892 als Gymnastik-Verein gegründet. In den Folgejahren kamen immer mehr Sportarten hinzu, 1900 eröffnete die Fußballsektion.
Als Italien in den Farben Pro Vercellis spielte
Vor Gründung der Serie A wurde die italienische Meisterschaft in zwei Phasen ausgetragen. Zunächst wurden regionale Meisterschaften ausgetragen, die Sieger daraus spielten in einer zweiten Phase den Landesmeister aus. Dies gelang den "Bianche Casacche" ("Weißjacken") erstmals 1908.
In der Folge wurde man zum dominierenden Team im Land, sodass ein Großteil der Nationalmannschaft aus den Reihen Pro Vercellis kam. Zu Ehren des Klubs und seiner Verdienste spielte die "Squadra Azzurra" ihre ersten beiden Spiele sogar in weißen Jerseys.
Der Klub gehört auch zu den Gründungsmitgliedern der Serie A, konnte aber nicht an frühere Erfolge anknüpfen. Im Jahr 1935 stieg man in die Serie B ab und seither nie wieder auf.
Rettung per Fusion mit Lokalkonkurrent
In den kommenden Jahrzehnten wurde Pro Vercelli immer weiter durchgereicht und fand sich Ende der 1970er-Jahre gar nur mehr in der fünften Spielklasse wieder.
Mehr als Liga vier sollte danach lange nicht drinnen sein, man scheiterte mehrmals knapp am Aufstieg in die Serie C. Im Jahr 2010 drohte dem Klub die Pleite. Daher suchten die Verantwortlichen den Kontakt zum ebenfalls strauchelnden Stadtkonkurrenten AS Pro Belvedere Vercelli.
Die beiden Klubs fusionierten zum FC Pro Vercelli und prompt gelang erstmals nach 34 Jahren wieder der Aufstieg in die Serie C. In der Folgesaison setzte man seinen Lauf fort und marschierte in die Serie B durch, nach fast 65 Jahren war Pro Vercelli wieder zweitklassig.
Jedoch konnte die Liga nicht gehalten werden und es wurde ein einjähriger Zwischenstopp in der Drittklassigkeit nötig. Ab 2014 spielten die "Weißjacken" wieder in der Serie B, aus der man sich 2018 wieder verabschieden musste.
Seither spielt das Team wieder in der Serie C und kämpft dort regelmäßig um die oberen Ränge in der Tabelle mit, heuer musste man sich allerdings mit Rang 15 begnügen.
Wird der Weg der letzten Jahre konsequent fortgesetzt, könnte sich der Klub in den nächsten Jahren wieder in der Serie B wiederfinden.
Die bekanntesten Akteure der Vergangenheit: Massimo Carrera, Maurizio Ganz, Federico Peluso, Teobaldo Depetrini
STECKBRIEF | |
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Gegründet: | 1892 |
Vereinsfarben: | weiß |
Aktuelle Liga: | Serie C |
Zugehörigkeit Serie A: | 6 Jahre |
Größter Erfolg: | Rang 4 Serie A |