Sie gehört zu den fünf besten Ligen Europas: die italienische Serie A. Insgesamt 69 Klubs nahmen seit der Gründung 1929 daran teil.
Viele von ihnen wurden zu klingenden Namen, die bis heute bei Fans für leuchtende Augen sorgen: AC und Inter Mailand, Juventus Turin sowie die beiden Römer Klubs AS und Lazio sind die bekanntesten unter ihnen.
Doch es gibt noch viele weitere Traditionsklubs, die heute weit weg von der Serie A sind, jedoch in der Vergangenheit große Erfolge feierten.
In unserer Serie "Kultklubs: Himmel & Hölle" stellen wir euch jene Klubs näher vor, die nach wie vor Kult, aber aus dem Rampenlicht verschwunden sind. Darunter finden sich Namen, die fast jedem Fan bekannt sind, aber auch die eine oder andere Überraschung.
Hier findet ihr alle bisherigen Episoden von "Himmel & Hölle">>>
Beim Namen US Livorno werden wohl einige heimische Fans hellhörig werden. Auch die "Amaranto" haben eine bewegte Geschichte.
Im Gedächtnis ist der Klub vielen aufgrund seiner Europacup-Teilnahme vor rund 20 Jahren geblieben, im Zuge derer die US auf den FC Pasching traf. In der zweiten Quali-Runde eliminierten die Italiener den Bundesligisten mit einem Gesamtscore von 3:0.
Seit der Durchführung der Serie A im Ligamodus (1929) war Livorno ein beständiger Teilnehmer. Der Klub wurde während der Kriegsjahre (1943) sogar Vizemeister, ehe man 1949 nach 20 Jahren erstmals in die zweite Liga abstieg.
Eine Rückkehr in die oberste Spielklasse war danach sehr lange ein frommer Wunsch, man tingelte meist in der Serie C oder gar noch weiter unten herum.
Im Jahr 1991 wurde dem Klub wegen finanzieller Schwierigkeiten aber auch für die dritte Liga die Lizenz verwehrt und man musste in der sechsten Liga neu beginnen.
Bis zum Jahr 1997 kämpfte sich Livorno zurück in die Serie C, ehe der Klub vom Transportunternehmer Aldo Spinelli übernommen wurde.
Als Lucarelli und Chiellini die Fans verzückten
Dank dessen finanzieller Unterstützung erlebte der Klub ein halbes Jahrhundert nach seinem Abstieg aus der Serie A wieder einen Höhenflug.
Im Sommer 2003 ließ Klub-Ikone Cristiano Lucarelli die Fans jubeln, mit 29 Toren in 41 Spielen schoss er seinen Herzensverein zurück ins Oberhaus. Mit ihm jubelte auch ein junger Innenverteidiger, der später bei Juve für Aufsehen sorgen sollte: Giorgio Chiellini.
In der Serie A machte Lucarelli in der gleichen Manier weiter und bombte sich mit 24 Treffern zum Torschützenkönig, Livorno landete am Ende auf dem starken neunten Platz.
Diesen holte der Klub auch im Jahr darauf, der italienische Fußball wurde zu dieser Zeit aber von einem Wettskandal erschüttert.
Im UEFA-Cup gegen Pasching
Juventus Turin wurde im Zuge dessen in die Serie B zwangsrelegiert, Lazio Rom und die Fiorentina zu Punkteabzügen verdonnert, wodurch Livorno auf Rang sechs rutschte und plötzlich im UEFA-Cup spielen durfte, wo es schließlich zum Duell mit Pasching kam.
Auch die Gruppenhase wurde sensationell überstanden, erst in der Zwischenrunde war gegen Espanyol Barcelona Schluss.
In den nächsten beiden Jahren verließen zahlreiche Leistungsträger, darunter auch Lucarelli, den Klub. Im Sommer 2008 stieg man als Letzter ab, jedoch umgehend wieder auf.
Doch erneut landete Livorno auf Rang 20, wieder ging es in die Serie B. Letztmals kickten die “Amaranto” 2013/14 in der Serie A, seither begann ein tiefer Fall.
In der jüngeren Vergangenheit plagten den Verein finanzielle Nöte, Spielergehälter wurden zu spät bezahlt, was zu Punkteabzügen führte.
Dies gipfelte im Abstieg in die Serie D, dort nahm man jedoch gar nicht mehr teil, da der klamme Klub in die Insolvenz rutschte. Nach einer Neugründung unter dem Namen "Unione Sportiva Livorno 1915" musste der Klub in der fünften Liga neu beginnen.
Zwar scheiterte man in der Saison 2021/22 in den Playoffs am Aufstieg in die Serie D, da Figline jedoch ausgeschlossen wurde, nahm Livorno deren Platz ein.
In Liga vier spielte man heuer um den Aufstieg in die Serie C, scheiterte im Playoff allerdings an Pianese.
Die bekanntesten Akteure der Vergangenheit: Cristiano Lucarelli, Giorgio Chiellini, Roberto Donadoni, Marco Amelia
STECKBRIEF | |
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Gegründet: | 1915 |
Vereinsfarben: | bordeuxrot-weiß-schwarz |
Aktuelle Liga: | Serie D |
Zugehörigkeit Serie A: | 18 Jahre |
Größter Erfolg: | Vizemeister 1943 |