Sie gehört zu den fünf besten Ligen Europas: die italienische Serie A. Insgesamt 69 Klubs nahmen seit der Gründung 1929 daran teil.
Viele von ihnen wurden zu klingenden Namen, die bis heute bei Fans für leuchtende Augen sorgen: AC und Inter Mailand, Juventus Turin sowie die beiden Römer Klubs AS und Lazio sind die bekanntesten unter ihnen.
Doch es gibt noch viele weitere Traditionsklubs, die heute weit weg von der Serie A sind, jedoch in der Vergangenheit große Erfolge feierten.
In unserer Serie "Kultklubs: Himmel & Hölle" stellen wir euch jene Klubs näher vor, die nach wie vor Kult, aber aus dem Rampenlicht verschwunden sind. Darunter finden sich Namen, die fast jedem Fan bekannt sind, aber auch die eine oder andere Überraschung.
Hier findet ihr alle bisherigen Episoden von "Himmel & Hölle">>>
Im ersten Teil der Serie ist die US Triestina an der Reihe. Triest hat nicht zuletzt aufgrund seiner historischen Verbindung zu Österreich mehrere rot-weiß-rote Verknüpfungspunkte.
So wie die hier aufgezählten Klubs Tradition haben, so hat es ebenso Tradition, dass zahlreiche ÖFB-Kicker bereits in Österreichs südlichem Nachbarland ihr fußballerisches Glück suchten.
So ist es auch bei US Triestina der Fall. Schon zu Beginn der 1950er Jahre zog es Vienna-Ikone Rudi Strittich in die Serie A.
60 Jahre später schnürte auch der heutige Sky-Mann Marko Stankovic seine Schuhe eineinhalb Jahre lang für die "Alabardati".
Erfolgsphase unter Trainer-Legende Nereo Rocco
Die großen Erfolge des Klubs sind lange her. Ab der Durchführung der Serie A im Ligamodus im Jahr 1929 spielte Triestina 30 Jahre lang in der obersten Spielklasse.
Der größte Wurf gelang kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als man in der Saison 1947/48 unter Trainer-Legende Noreo Rocco hinter Torino, Milan und Juventus Rang vier eroberte.
Später wurde auch das Stadion, welches aufgrund seiner Optik bei den Fans Kultstatus genießt, nach der 1979 verstorbenen Trainerlegende benannt.
Als Rocco den Klub anschließend verließ, übernahm ein anderer legendärer Coach: Bela Guttmann, der als Spieler bei Hakoah Wien zur Ikone wurde.
Beim Klub aus der Hafenstadt begann zudem die Karriere einer weiteren Größe: Cesare Maldini machte seine ersten Profi-Schritte im Triestina-Trikot.
Mit dem Ende der 1950er-Jahre begann auch der Niedergang der “Alabardati” und man wurde bis in die Viertklassigkeit durchgereicht.
Zwar stieg man zwischendurch mehrmals wieder auf, konnte sich aber nie lange halten, erst Ende der 1980er konnte sich das Team aus Triest wieder im Profibereich festsetzen.
Die Verantwortlichen wollten in Folge aber zuviel, was folgte ist in Italien keine Seltenheit: Konkurs und Neugründung im Jahr 1994. So fand man sich einmal mehr in der Serie D wieder.
Neubeginn in Liga fünf
Es dauerte einige Jahre, doch im Sommer 2002 gelang der lang ersehnte Aufstieg in die Serie B. Doch die Skandale ließen den Klub nicht los: Im Jahr 2006 wurde Eigentümer Flaviano Tonellotto von den Behörden zum Rücktritt gezwungen, da er sich im Privatkonkurs befand.
Sportlich lief es für Triestina ebenso mehr schlecht als recht und der Klub entging mehrmals nur knapp dem Abstieg.
Im Sommer 2011 gelang die Rettung aber nicht mehr, die "Alabardati" stiegen als Letzter in die dritte Liga ab. Ein halbes Jahr später crashte der Verein auch finanziell und wurde wegen Bankrotts in die Serie D zwangsrelegiert.
In Folge erlebte man in Triest ein Deja-vu aus dem Jahr 1994: Der Klub wurde endgültig für zahlungsunfähig erklärt und aufgelöst.
Wieder gründete sich Triestina neu und musste diesmal sogar in der fünften Leistungsstufe beginnen. Von dem Crash vor über zehn Jahren hat sich der Klub bis heute nicht ganz erholt.
Derzeit spielt man in der Serie C, wo man heuer nur knapp dem Abstieg entrann.
Die bekanntesten Akteure der Vergangenheit: Nereo Rocco, Cesare Maldini, Alberto Aquilani, Armando Izzo, Marko Stankovic
STECKBRIEF | |
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Gegründet: | 1918 |
Vereinsfarben: | rot-weiß |
Aktuelle Liga: | Serie C |
Zugehörigkeit Serie A: | 30 Jahre |
Größter Erfolg: | Rang 4 Serie A |