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"Unprofessionell!" Canadi in Rosenkrieg mit Ex-Klub

Damir Canadi wurde nach nur drei Spielen beim bosnischen Klubs Velez Mostar entlassen. Nun kommt es zum Rosenkrieg.

Foto: © GEPA

Seit rund einem Monat ist Damir Canadi vereinslos.

Der Wiener, der erst Ende Juni beim bosnischen Verein FK Velez Mostar angeheuert hatte, wurde nach nur drei Spielen entlassen. Der Grund war ein peinliches Scheitern in der ersten Runde der Conference-League-Quali am andorranischen Vertreter Inter Escaldes (2:6 Gesamtscore) sowie eine Pleite zum Ligaauftakt.

In einem Interview mit dem bosnischen Medium "Reprezentacija.ba" kritisierte Canadi seinen Ex-Verein zuletzt in mehreren Punkten. Dieser kontert den österreichischen Trainer nun in einem Klubstatement. Man wirft sich gegenseitig mangelnde Professionalität vor.

Aussage gegen Aussage

(Text wird unter dem VIDEO fortgesetzt)

Einer der Streitpunkte ist die Streichung Mostars von drei verdienten Spielern aus dem Kader. Dies sei einzig auf die Kappe von (mittlerweile Ex-)Präsident Senad Kevelj gegangen, sagt Canadi, der laut eigener Aussage von den eigenen Fans dafür angefeindet worden war, diese drei Spieler nicht mehr zu berücksichtigen.

Und Velez erklärt zu der Causa: "Die Wahrheit ist, dass Herr Canadi in Absprache mit dem Vorstand unseres Klubs und laut seinen eigenen Aussagen die Einschätzung abgab, dass die genannten drei Spieler die Atmosphäre in der ersten Mannschaft störten und seine intensiven Trainingseinheiten boykottierten."

Zudem wirft Canadi Velez Freunderlwirtschaft vor. Sportdirektor Denis Zvonic soll mit dem Innenverteidiger Adi Mehremic einen seiner guten Freunde verpflichtet haben. "Ich wollte ihn überhaupt nicht in meinem Team haben, und das habe ich auch offen gesagt – er hat ihn mir ohne Rücksprache gebracht."

Und über Zvonic selbst sagt er: "Mit einem Mann, der kein Englisch spricht und keine Kontakte hat, ist es schwer."

Von Klubseite heißt es dazu: "Herr Canadi hatte keine Einwände gegen diesen Transfer, was auch durch die Tatsache bestätigt wird, dass der besagte Spieler in der Startelf gegen Zeljeznicar stand."

Was ist wirklich in Andorra passiert?

Der dritte und größte Reibungspunkt ist die Auswärtsfahrt nach Andorra, zu Inter Escaldes, die mit einem bitteren 1:5 für Velez endete.

Man sei 18 Stunden unterwegs gewesen, zudem habe es bei der Ankunft im Hotel nicht mal ein Abendessen gegeben, beschwert sich Canadi. Außerdem wurde zur Vorbereitung auf das Spiel, welches auf Kunstrasen stattfand, extra ein Kunstrasenplatz in Sarajevo gemietet.

Der Rasen in Andorra stellte sich dann aber als ganz anders als gedacht heraus. Zudem sei seinen Spielern nicht das richtige Schuhwerk zur Verfügung gestellt worden, sie seien auf dem Platz ständig ausgerutscht, so Canadi. Seine deutliche Kritik: "Für mich war das unprofessionell."

Als unprofessionell wird indes Canadi selbst bezeichnet. Laut dem Statement Velez' sei vor der Auswärtsfahrt nach Andorra die Nutzung des nahegelegenen Trainingsgeländes von Espanyol Barcelona sichergestellt worden.

Arrangiert wurde dies vom Bruder von Meho Kodro (Vereinslegende in Mostar und Ex-FC-Barcelona-Spieler). Am Tag der Abreise habe sich Canadi allerdings gegen die Nutzung des Trainingsgeländes entschieden.

"Wir halten es für nötig zu betonen, wie unprofessionell diese Entscheidung war, die dem internationalen Ruf unseres Klubs und besonders Herrn Kodro, der seine persönliche Autorität einsetzte, um die bestmöglichen Bedingungen für sein und unser Velez zu schaffen, Schaden zufügte", so das Klubstatement.

Ein Abendessen habe es bei der Ankunft in Andorra laut Velez außerdem sehr wohl gegeben. Canadi habe eine Reihe von Unwahrheiten verbreitet, welche dem Ruf des Vereins schaden würden, heißt es von bosnischer Seite.

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