Kurz vor Bundesliga-Start im Herbst 2023 entschied sich Matthias Jaissle für einen Wechsel aus Salzburg nach Saudi-Arabien zu Al-Ahli.
Dabei hat sich seine Wahlheimat jetzt auch die Rechte für die WM 2034 gesichert, die Vergabe steht aufgrund fehlender Menschenrechte im Wüstenstaat in der Kritik.
Neuer Boost für Saudi-Arabien
"Ich weiß, dass das debattiert wird. Man darf nicht die Augen verschließen, auch ich habe mir vor meinem Wechsel viele Gedanken gemacht. Aber ich bin der Überzeugung, dass der Sport eine Kraft für gesellschaftlichen Wandel hat", entgegnet Jaissle gegenüber "Sport1".
Der Ex-Salzburg-Trainer bezeichnet das Ganze als "historischen Moment". "Das zeugt vom großen Ehrgeiz von Saudi-Arabien, den Fußball weiterzuentwickeln. Das Turnier hat einen riesigen Stellenwert für das Land. Allein in den eineinhalb Jahren, in denen ich hier bin, hat sich schon viel getan. Die WM wird der Entwicklung nochmal einen Boost geben", so der Deutsche.
Jaissle vermisst Seen und Berge
Dabei gibt es auch Dinge, die er im Wüstenstaat vermisst. "Auf jeden Fall die Berge und die Seen. Das habe ich in Salzburg schon sehr geschätzt. Aber klar, am meisten sind es Familie und Freunde. Von denen kann mich keiner mal im Handumdrehen besuchen, wie das in Salzburg der Fall war", so der Ex-Salzburg-Coach.
Die Winterpause verbringt Jaissle in Österreich. "Für mich geht es nach Österreich zurück. Ich muss mich voraussichtlich noch einer Knie-OP unterziehen – die Nachwirkungen der Profikarriere", so der Deutsche. Auch Weihnachten wird der 36-Jährige dort verbringen. "Ich feiere Weihnachten in Österreich im Schnee mit Freunden und Familie. Ich gebe mir also das komplette Kontrastprogramm", meint er.
Mama reagierte auf Stuttgart-Gerüchte
In der Gerüchte wird sein Name mit dem VfB Stuttgart in Verbindung gebracht. "Natürlich ist es ein Traum, eines Tages mal in den Top-Ligen zu arbeiten. Aber wann und ob das passieren wird? Keine Ahnung. Aktuell bin ich bei Al-Ahli – und das mit all meiner Energie", meint Jaissle. Sollte der deutsche Vizemeister anklopfen, hätte er zumindest eine Wohngelegenheit.
Jaissle kommt aus dem 30 Kilometer entfernten Nürtingen. "Als meine Mama von den Gerüchten gelesen hatte, hat sie mich direkt angerufen und gesagt, dass ich wieder zu Hause einziehen kann", verrät der Star-Trainer.