Die letzten Jahre waren für Osman Hadzikic alles andere als einfach. Nach seinem Aus bei der Wiener Austria im Sommer 2018 war der Klosterneuburger ein halbes Jahr vereinslos.
Der FC Zürich wurde zu Jahresbeginn 2019 zum Rettungsanker, doch bei den Schweizern war Hadzikic nur dritte Wahl, fand sich meist auf der Tribüne wieder. Auch eine Leihe zu Inter Zapresic half nicht, dort durfte der Keeper aber immerhin fünf Mal ran.
Im Sommer 2020 zog es ihn schließlich zur Admira, wo er aber ebenso nicht glücklich werden sollte und kein einziges Pflichtspiel für die Profis absolvierte.
Hadzikic: "Ich gebe mich nicht auf"
Was danach folgte, kannte Hadzikic bereits: die Vereinslosigkeit. Die Karriere stand auf dem Scheideweg, doch der Goalie blieb kämpferisch: "Ich komme aus diesem Tief wieder raus, gebe mich nicht auf", meinte er damals zur "Krone".
Einmal mehr stand der 27-Jährige ohne Klub da, wieder dauerte es ein halbes Jahr, ehe er einen neuen Arbeitgeber fand. Diesmal ging es für den fünffachen U21-Teamspieler nach Bosnien zu Velez Mostar.
Nach über drei Jahren ohne Pflichtspieleinsatz in Liga eins sollte sich seine Geduld tatsächlich auszahlen. Exakt an seinem Geburtsag am 12. März stand er für seinen neuen Klub zwischen den Pfosten. Wieder rechneten viele mit einer Eintagsfliege - sie sollten sich täuschen!
Seither ist Hadzikic nicht mehr zu verdrängen, blieb nach seinem Debüt vier Spiele ohne Gegentreffer und hat sich als Stammkeeper etabliert.
Ein Hauch von CL: Im Cup-Finale wartet ein Derby
Eine Entwicklung, die dem Keeper so mancher nicht mehr zugetraut hätte. Als Krönung für seinen Weg winkt ihm mit Mostar sogar die Teilnahme am Europacup.
Im Cup steht der Klub im Finale gegen Stadtrivale Zrinjski Mostar, es wartet ein Derby! Für Velez und den ÖFB-Legionär geht es am kommenden Mittwoch um nichts weniger als die Titelverteidigung.
Auch über die Liga kann sich Velez noch für das internationale Geschäft qualifizieren. Derzeit liegt der Hadzikic-Klub auf Rang fünf, es fehlen vier Zähler auf den Dritten FK Sarajevo, noch drei Runden stehen aus.
So oder so scheint der 27-Jährige mit seinem Wechsel alles richtig gemacht zu haben. "Ich bin extrem froh, wieder zurück zu sein, körperlich fühle ich mich top", wie der Keeper erklärt.
Ein Hadzikic in Hochform ist im Final-Derby bestimmt kein Nachteil. Der Ex-Austrianer wird alles in die Waagschale werfen, um seiner persönlichen "Cinderella-Story" ein weiteres Kapitel hinzuzufügen.
