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ÖFB-Legionär Janeczek: "Das war schon respektlos"

Dubiose Kontaktpersonen und unnötige Schikanen: Bernhard Janeczek erzählt.

ÖFB-Legionär Janeczek:

"Im Endeffekt war das Verhalten des Vereins schon ziemlich respektlos."

So fasst ÖFB-Legionär Bernhard Janeczek gegenüber LAOLA1 seine Zeit und seinen nun fixierten Abschied bei Dinamo Bukarest zusammen.

Der Ex-Rieder wurde vom Fünften der rumänischen Liga 1 im September verpflichtet, durfte aber nur ein Spiel absolvieren - im Cup gegen die zweite Mannschaft Dinamos.

"Priorität hat jetzt Österreich", sagt Janeczek. Auch über Schikanen des Vereins und dubiose Kontaktpersonen in Israel berichtet er.

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(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)


Israel-Fiasko als Ursprung

Und mit Letzteren nahm alles seinen Anfang. Im Juli wechselte der Verteidiger zu Maccabi Petah Tikva. Israel statt Innviertel.

Dieser Transfer wurde noch von Janeczeks vorherigem Berater eingefädelt. "Da wurden Sachen versprochen, die überhaupt nicht eingehalten wurden. Ich habe wo anders gewohnt, als mir versprochen wurde. Mir wurde gesagt, bei dem Verein würde alles passen - die Kabinen standen unter Wasser!"

Außerdem hätte sich eine Kontaktperson täglich um den zweifachen U21-Teamspieler kümmern sollen. "Den Typen habe ich in einem Monat ein Mal gesehen. Da hat er mich in irgendein Lokal geschleppt und mir Leute vorgestellt, die mit Casinos und Schwarzhandel zu tun haben", sagt Janeczek. Trainer-Ansprachen fanden auf Hebräisch statt, in 45 Minuten wurde nur ein Satz übersetzt.

Also löste der 24-Jährige seinen Vertrag mit Petah Tikva auf und war mit Ende der Transferphase wieder auf dem Markt, als Konsequenz des Fiaskos wechselte er zur Beraterfirma von Max Hagmayr.

Auf nach Rumänien

Dank des zeitgerecht aufgelösten Vertrags konnte Janeczek auch nach Ende der Transferfristen bei seinem neuen Klub Dinamo Bukarest unterschreiben: "Max und ich haben mit Dinamo im Sommer gute Gespräche geführt. Wir konnten beide nicht wissen, dass sich das später in diese Richtung entwickelt." Diese Richtung, das war konkret das ewige Ersatzspieler-Dasein. Spielen durfte er nur für die zweite Mannschaft. "Am Anfang hat alles gepasst, der Trainer hat mich auch immer gelobt. Er hat gesagt, ich brauche noch ein bisschen Zeit - das ging dann immer länger so, dann hat nie wieder jemand irgendetwas dazu gesagt."

Janeczek kam bei Dinamo exakt ein Mal zum Einsatz: Im Cup durfte er gegen die zweite Mannschaft als Rechtsverteidiger ran, da zwei Positionskollegen ausfielen. In der Liga brauchte ihn Trainer Ioan Andone nie. Erklärung? Fehlanzeige. "Wenn ich meine Leistung nicht gebracht hätte, wäre es etwas Anderes - aber ich habe nicht einmal die Chance bekommen, zu spielen!", beklagt sich Janeczek. Auch seine Teamkollegen hätten das Vorgehen des Trainers nicht durchschaut.

Mutu als Todesstoß

Im Herbst wurde der als Profi wegen Kokain-Konsums gesperrte Adrian Mutu als neuer General Manager installiert. "Zwei Wochen später hat ein 33-jähriger Innenverteidiger aus Italien unterschrieben, der vereinslos war und mit Mutu in Italien zusammengespielt hat (Luca Ceccarelli kickte mit Mutu bei AC Cesena, Anm. d. Red.). Dann hat plötzlich der gespielt, natürlich waren es dann viel zu viele Innenverteidiger."

Schon im Dezember war für Janeczek klar, dass bei Dinamo bald Schluss sein würde. Der Abschied lief aber "nicht auf die feine Art" ab: "Es war in der Vorbereitung zwei Mal Training, dazwischen blieben die Spieler in Zimmern am Trainingsplatz. Mir wurde gesagt, für mich wäre kein Zimmer mehr frei." Andone teilte Janeczek erst am Tag vor dem Abflug ins Trainingslager persönlich mit, dass er nicht mitfliegen durfte.

Schikanen, die den Weg zur Vertragsauflösung ebneten. Janeczek: "Ich fand das Verhalten schon ziemlich respektlos."

Zurück nach Österreich

Auf der faulen Haut will der unter anderem bei Borussia Mönchengladbach ausgebildete Profi nicht liegen: "Ich halte mich diese Woche jetzt mal selbst fit, wir werden sicher schnell eine Lösung finden. Ich bin bereit, fit und kann es kaum erwarten, wieder zu spielen."

Und wo?

"Priorität ist jetzt Östereich, um wieder Fuß zu fassen und wieder ranzukommen", sagt Janeczek. Sollte sich in der Heimat nichts ergeben, wäre das Ausland aber weiterhin eine Option.

Hauptsache spielen.


Martin Schauhuber

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