Peter Pacult ist wieder auf Jobsuche!
Dabei hätte er seine erfolgreiche Arbeit beim FK Kukesi gerne weiter fortgesetzt, doch der albanische Klub setzte den 58-jährigen Wiener nach einem halben Jahr trotz elf Siegen aus 20 Spielen und Platz zwei in der Meisterschaft nach einem 0:0 im Europa-League-Quali-Spiel gegen Valetta vor die Tür.
Am Ende stieg das Team dank eines 1:1 im Rückspiel auf - ohne Pacult. "Leider, jetzt bin ich wieder am Markt. Es war wieder eine unglückliche Situation da unten in Albanien. Aber gut, ist vorbei. Nicht zurückschauen, das Leben geht weiter. Eine Türe schließt sich, eine andere öffnet sich", blickt der Floridsdorfer im Gespräch mit LAOLA1 schon wieder optimistisch in die Zukunft.
Pacult lehnte zwei Angebote als Kukesi-Coach ab, dann das Aus
Umso bitterer: Pacult hatte in den vergangenen Wochen bereits zwei Angebote, lehnte diese aber ab, um seinen noch bis Sommer 2019 laufenden Vertrag bei Kukesi zu erfüllen und seine bisher erfolgreiche Arbeit in Albanien fortzuführen.
"Ich hatte zwei Angebote, habe aber gesagt, ich bleibe jetzt bei dem Verein, wo ich sechs Monate hart gearbeitet habe, um wieder erfolgreich zu sein – das ist mir auch geglückt mit der Mannschaft. Das wollte ich weiterführen. Dass das natürlich auf einmal so ausgeht, na gut", hadert Pacult mit dem Schicksal.
Schicksal? Möglicherweise hängt es doch mehr mit dem südländischen Temperament und diversen Entscheidungsträgern zusammen. Als Grund für die Trennung wurden finanzielle Gründe kolportiert.
Kurze Engagements: "Das sind andere Gesetze"
Pacult geht zwar nicht näher darauf ein, macht jedoch mehr die Mentalität seiner Ex-Vereine dafür verantwortlich. Seit seinem Abgang beim FAC im Jahr 2015 war es für Pacult bereits die vierte Trainerstation: DNS Zavrc (SLO), Cibalia (CRO), Radnicki Nis (SRB) und eben Kukesi.
Wie er sich diese teilweise sehr kurzen Engagements in unterschiedlichen Ländern erklärt? "Das sind andere Gesetze, man kann das nicht gleichsetzen mit Österreich, Deutschland oder anderen Ländern. Wie die Präsidenten dort reagieren, da gibt es keine Kuratorien, das sind oft Entscheidungen in der Sekunde, die halt so fallen und die muss man dann so akzeptieren."
Nach Abenteuern Rückkehr nach Österreich?
Der bisher letzte Rapid-Meistertrainer, der am Sonntag auch "Steffen & Friends" bei Steffen Hofmanns Abschiedsspiel im Allianz-Stadion coachte, brennt auf einen neuen Job und würde sich sofort wieder auf die Trainerbank setzen - am liebsten wieder in Österreich.
"Ich denke, ich habe in meiner Trainertätigkeit schon bewiesen, dass ich in verschiedenen Regionen arbeiten kann. Aber natürlich würde ich mich wieder freuen, auch wieder in Österreich zu arbeiten. Ich habe es immer wieder gesagt: Wenn du mal Rapid-Trainer warst, ist es für andere Vereine natürlich immer schwer zu glauben, ob ein Rapid- oder Ex-Rapid-Trainer noch zu einem anderen Verein geht. Natürlich geht man das. Das ist mein Beruf, mir macht dieser Beruf Spaß. Und ich hoffe doch, dass sich die eine oder andere Chance einmal ergibt."