Raphael Dwamena kehrt in den Profi-Fußball zurück.
Der 27-jährige Ghanaer wechselt vom Schweizer Fünftligisten BSC Old Boys zum Tabellendritten der albanischen ersten Liga, KF Egnatia.
Dwamena erlangte in der österreichischen Fußball-Landschaft tragische Berühmtheit, nachdem er im Herbst 2021 im Trikot des FC Blau-Weiß Linz während des ÖFB-Cup Achtelfinales gegen den TSV Hartberg mit Herzrhythmusstörungen zusammengebrochen war.
Der Stürmer überstand den Zwischenfall zwar ohne Folgeschäden, seine Zeit bei den Stahlstädtern fand an jenem Abend aber ein jähes Ende.
Steiler Karriereweg, nur das Herz spielt nicht mit
Der Ghanaer wurde in der Akademie von Red Bull Salzburg ausgebildet, lief in der 2. Liga außerdem im Herbst 2016 für Austria Lustenau auf. Dort empfahl er sich für höhere Aufgaben und wurde vom FC Zürich verpflichtet. Auch in der Schweizer Super League wusste der Torjäger zu überzeugen und landete darauhin in Spanien bei UD Levante.
Zuvor scheiterte ein Transfer auf die Insel zum FC Brighton, nachdem erstmals Herzprobleme beim Ghanaer festgestellt wurden. Von Levante ging es im Sommer 2020 auf Leihbasis zu Real Saragossa, wo sein Defibrillator, welcher Dwamena als Bedingung für ein Engagement eingesetzt wurde, zum ersten Mal auslöste.
"Nur der Herr kann mir sagen, aufzuhören"
Im Sommer des selben Jahres endete Dwamenas Spanien-Abenteuer und er zog weiter zum Vejle Boldklub nach Dänemark. Von dort ging es nach einem halben Jahr Vereinslosigkeit zu Blau-Weiß Linz. Dort kam es zum zweiten medizinischen Notfall in Dwamenas Karriere. Es sollte die vorübergehend letzte Profi-Station des Stürmers werden.
Seinen Defibrillator ließ sich Dwamena, entgegen dem Rat zahlreicher Ärzte, mittlerweile wieder entfernen. Die Zwischenfälle hält er selber für eine Fehlfunktion des implantierten Gerätes. "Ich war bei so vielen Ärzten. Jeder sagt etwas anderes. Ich respektiere die Meinungen, die Diagnosen. Aber ich nehme sie nicht ernst, manchmal muss ich lachen. Nur einer kann mir sagen, dass es Zeit ist, aufzuhören: der Herr", sagte er im Oktober der "NZZ".