Nicht nur Roger Schmidt, sondern auch die gesamte Benfica Lissabon-Fangemeinde war am Sonntag niedergeschlagen, als der Schiedsrichter das Topspiel gegen den FC Porto mit einem 0:5-Sieg für die Gastgeber abpfiff (alle Infos>>>).
Ein ungewöhnliches Ergebnis für den erfolgsverwöhnten Klub aus der portugiesischen Hauptstadt, das den Höhepunkt einer anhaltenden Abwärtsspirale markiert.
Bereits vier Tage zuvor hatte Benfica im Pokal-Halbfinal-Hinspiel gegen Stadtrivalen Sporting mit 1:2 verloren. Zwei solche Niederlagen in kurzer Folge setzen Trainer Roger Schmidt gehörig unter Druck. In den großen Sportzeitungen "Record" und "A Bola" wird bereits über eine mögliche Entlassung des deutschen Trainers spekuliert, obwohl bisher noch keine Entscheidung getroffen wurde.
Schmidt zu unflexibel?
Dem ehemaligen Salzburg-Coach wird vorgeworfen, zu starr an seiner Taktik festzuhalten. Kritiker bemängeln, dass er seine Spielidee nicht flexibel genug an den jeweiligen Gegner anpasst und unabhängig von den Spielern auf der anderen Seite des Feldes seinen eigenen Stiefel durchzieht. Ähnliche Vorwürfe hörte Schmidt auch schon während seiner Zeit bei Bayer Leverkusen.
Europa League-Duell als Schicksalsspiel
Die Tatsache, dass Benfica durch die deutliche Niederlage gegen Porto die Tabellenführung an Sporting abgeben musste, verschärft die Situation für Schmidt zusätzlich. Sollte es ihm gelingen, den ersten Platz zurückzuerobern und das Hinspiel im Pokal gegen Sporting am 3. April umzudrehen, könnte er jedoch noch eine Chance haben, das Ruder herumzureißen.
Ob Schmidt beim Derby überhaupt noch an der Seitenlinie steht, ist fraglich.
Zwischen den entscheidenden Spielen in der Liga und im Pokal wartet mit den Glasgow Rangers in der Europa League (ab Donnerstag ab 21:00 im LIVE-Ticker >>>) auch noch ein schwer zu bespielender Gegner auf Benfica.
Die Erfüllung seines Vertrags, der bis 2026 läuft, erscheint trotz zahlreicher Erfolge seit seinem Amtsantritt 2022 immer unwahrscheinlicher.