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Grbic: "Ich sehe in Lorient keine Zukunft mehr"

Der Wiener wurde im Winter zum dritten Mal verliehen, diesmal in die Schweiz. Dort spricht er in einem Interview Klartext.

Grbic: Foto: © GEPA

Die Aktie Adrian Grbic war schon mal heißer.

Im Sommer 2019 übersiedelte der Stürmer vom SCR Altach zu Clermont Foot, damals noch in der französischen Ligue 2 angesiedelt. Nach 17 Toren aus 29 Pflichtspielen legte der FC Lorient im Juli 2020 rund neun Millionen Euro für die Dienste des 27-Jährigen auf den Tisch und machte ihm zum Rekordeinkauf der Klub-Geschichte.

Zwei Tore aus seinen ersten fünf Startelf-Einsätzen sind vielversprechend, dann wandert Grbic aber auf die Ersatzbank. Die genauen Gründe dafür kennt der Angreifer bis heute nicht, wie er im Interview mit dem Schweizer "Blick" erklärt.

"Ich war nie verletzt, habe immer trainiert und meine Leistungen gezeigt. Was da im Hintergrund passiert ist, kann ich nicht sagen", ist Grbic über die Vorgehensweise enttäuscht. Zumal der Wiener in dieser Zeit sein Nationalteam-Debüt gibt, in neun Länderspielen vier Tore erzielt.

"Es ist schwer, jedes halbes Jahr woanders hinzugehen"

Inzwischen ist Grbic in der Schweizer Super League gelandet, spielt das nächste halbe Jahr für den FC Luzern. Sein Debüt Mitte Februar verlief mit dem Startelf-Debüt und einem Treffer aus persönlicher Sicht erfolgreich, die Partie beim FC Winterthur ging 1:2 verloren.

Danach setzte ihn eine Grippe außer Gefecht, vergangene Woche kehrte er gegen die Grasshoppers Zürich mit einem Einsatz über 36 Minuten zurück, stand diesen Sonntag beim 0:1 gegen den FC Lugano wieder in der Startelf. "Es ist extrem schwierig in Worte zu fassen, wie sehr mich das genervt hat", meint er.

Es ist seine dritte halbjährige Leihe in den letzten zwei Jahren, im Jänner 2022 wurde er erstmals für sechs Monate in die Niederlande zu Vitesse Arnheim abgegeben. Im Winter 2023 ging es für ihn zum FC Valenciennes, nun nach Luzern.

Grbic erklärt: "Es ist schwer, jedes halbes Jahr woanders hinzugehen. Aber für den Fussball muss man Kompromisse eingehen. Weil ich nicht spielte, musste ich diese Leihstationen annehmen und das Positive sehen."

Grbic liebäugelt mit der EM

In Luzern setzt man auf die Torjäger-Qualitäten des 27-Jährigen, glaubt fest an die neue Nummer 9. "Wir tun alles dafür, dass er sich hier wohlfühlt. Dann wird er zu seiner alten Stärke zurückfinden", sagt Trainer Mario Frick.

Grbic fühlt sich bei seinem neuen Coach gut aufgehoben. "Er ist ein super Mensch mit einem genauso guten Charakter. Mich freut es, dass ich mit ihm zusammenarbeiten kann."

Im Sommer besitzt der Liga-Sechste eine Kaufoption, könnte für Grbic das Missverständnis mit Lorient ein Ende finden. Ginge es nach ihm, würde er gar nicht mehr zum Ligue-1-Klub zurückkehren. "Dort sehe ich heute keine Zukunft mehr", stellt er klar.

Dafür liebäugelt er mit einer Teilnahme an der EURO 2024. "Wenn ich meine Leistung hier bringe, könnte ich noch auf den EM-Zug aufspringen. Aber im Moment zählen für mich nur die Leistungen im Klub", so Grbic. Liefert er diese, könnte er für Teamchef Ralf Rangnick zu einer ernsthaften Alternative werden.


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