Für Heinz Lindner war das letzte halbe Jahr das schwierigste seiner Karriere und wohl auch seines Lebens. Im Mai wurde bekannt, dass bei ihm Hodenkrebs diagnostiziert wurde.
Glücklicherweise streute dieser aber nicht und der ÖFB-Keeper ist nach einer OP mittlerweile wieder wohlauf. Während seiner Zwangspause stieg sein Klub, der FC Sion, jedoch erstmals seit 17 Jahren aus der Schweizer Super League ab.
Seither ist für Lindner, der im September im Rahmen eines Testspiels sein Comeback gab, kein Platz mehr im Kader. Heuer schien er in diesem kein einziges Mal auf.
"Wenn man mich braucht, bin ich bereit"
Erst ein Spiel absolvierte der 33-Jährige bislang, dieses allerdings für die Zweitvertretung des FC Sion in der vierten Liga. Am 11. November hütete Lindner dort den Kasten, sein Team kassierte aber eine 0:6-Pleite gegen den FC La Chaux-de-Fonds.
Aufgeben ist für Lindner aber keine Option. Der Legionär will weiterkämpfen. "Im Training gebe ich mein Bestes. Wenn man mich braucht, bin ich bereit", so der Keeper im "Walliser Boten".
Auch wenn er derzeit außen vor ist, gibt sich der 36-fache Nationalspieler weiter als Teamplayer: "Ich bin kein Typ, der wegen seiner sportlich unbefriedigenden Situation für schlechte Stimmung sorgt."
Womöglich tut sich bereits im Winter eine Option für ihn auf. Der Tabellenletzte der Super League, Stade-Lausanne, soll sich über einen neuen Schlussmann Gedanken machen.
Dort fehlt Stammkeeper Jeremy Vachoux noch einige Zeit verletzt, sein Backup Danny Da Silva bekleckerte sich in der Hinrunde nicht mit Ruhm. Mit Lindner wäre eine kostengünstige und erprobte Alternative zu haben.