Nach der WM ist vor dem Transfer-Wahnsinn. Die WM 2018 in Russland ist zu Ende. Ab sofort regieren die Klubs wieder die Fußball-Welt.
So mancher Wechsel - nicht zuletzt jener von Cristiano Ronaldo zu Juventus Turin - ist schon über die Bühne gegangen. Doch mit dem Ende der Weltmeisterschaft nimmt der Transfermarkt erst so richtig Fahrt auf.
So mancher Akteur konnte sich in Russland ins Rampenlicht spielen, so mancher benötigte die WM gar nicht, um ein heißes Eisen in diesem Transfer-Sommer zu sein.
LAOLA1 stellt zwölf heiße Aktien vor:
Jerome Boateng (FC Bayern)
Sieben Jahre Bayern sind genug, denkt sich der Innenverteidiger und hat vor diesem Transferfenster um die Freigabe für einen Wechsel beim deutschen Rekordmeister angesucht. Mit 29 Jahren will Jerome Boateng noch einmal einen Top-Vertrag bei einem Top-Klub unterschreiben. Mit den Vorstellungen bei der WM hat der 1,92m große Abwehrrecke zwar keine allzu große Werbung in eigener Sache betrieben, an seinen Fähigkeiten zweifelt europaweit aber kaum jemand. Nach Cristiano Ronaldo könnte Boateng der nächste Top-Transfer von Juventus werden. Laut „Corriere dello Sport“ steht er auf der Wunschliste von Massimiliano Allegri. Aber auch in Spanien ist Boateng begehrt. Einem Bericht von „Don Balon“ zufolge ist Real Madrid bereit, den 73-fachen DFB-Teamspieler „mit aller Macht“ zu einem Wechsel zu den „Königlichen“ zu bewegen. Laut Boatengs Teamkollegen James Rodriguez handle es sich um ein „monströses Angebot“ aus der spanischen Hauptstadt.
Thibaut Courtois (Chelsea)
Nach dem gewonnenen Spiel um Platz drei gab Thibaut Courtois einen Einblick in seine Zukunftsplanung: „Ich werde meinen Berater am Montag anrufen, um zu sehen, wie es ist“, sagte der 26-Jährige. Die Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“ berichtet bereits davon, dass eine Einigung zwischen Chelsea und Real Madrid unmittelbar bevorsteht. Künftig soll Courtois, der zum Torhüter der WM 2018 gewählt wurde, 13 Millionen Euro brutto jährlich verdienen, zudem leben seine Kinder in Spanien. „Ich kann nicht leugnen, dass es nach dieser Weltmeisterschaft ein schöner Sommer werden kann“, sagt Courtois, dessen Vertrag in London nur bis 2019 läuft.
Frenkie de Jong (Ajax Amsterdam)
Es war eine der spannendsten taktischen Entwicklungen der Vorsaison, wie der 21-Jährige in der vergangenen Saison den Hybrid aus Innenverteidiger und Sechser interpretiert hat. Angesichts der Verbindungen zu Ajax ist es kein Wunder, dass der FC Barcelona seine Fühler nach dem dribbelstarken, risikofreudigen Niederländer ausgestreckt hat. 50 Millionen Euro Ablöse stehen im Raum. De Jongs Vertrag in Amsterdam läuft noch bis Sommer 2022, Barca muss sich also richtig bemühen.
Leonardo Bonucci (AC Milan)
Der Wechsel des Innenverteidigers von Juventus zum AC Milan war einer der überraschendsten des vorigen Sommers. So richtig glücklich wurde der 31-Jährige in Mailand aber nicht – die Saison der „Rossoneri“ war so richtig verpatzt, der Neo-Kapitän konnte nur selten überzeugen. Nun benötigt Milan aufgrund von Problemen mit dem Financial Fairplay Transfereinnahmen, ein Verkauf des 80-fachen Teamspielers liegt nahe. Manchester United und Paris St. Germain sollen bereits Interesse angemeldet haben.
Gonzalo Higuain (Juventus Turin)
Cristiano Ronaldo, Gonzalo Higuain, Paulo Dybala, Mario Mandzukic, Juan Cuadrado, Federico Bernardeschi – in der Offensive von Juventus tummeln sich zahlreiche Hochkaräter. Und nach der spektakulären Verpflichtung von Ronaldo muss die „alte Dame“ auch noch auf das Financial Fairplay achten. Da trifft es sich gut, dass mit Maurizio Sarri jener Trainer bei Chelsea angeheuert hat, unter dem Higuain 2015/16 in Neapel die beste Saison seiner Karriere gespielt hat. Die „Blues“ wollen den 30-jährigen Argentinier. Ein Wechsel ist sehr wahrscheinlich.
Ante Rebic (Eintracht Frankfurt)
Der 24-Jährige ist eine der großen Entdeckungen dieser Weltmeisterschaft. Ja, Rebic hat in der vergangenen Saison bei Eintracht Frankfurt schon stark gespielt, doch nun hat er auch auf der ganz großen Bühne geliefert. Unwahrscheinlich, dass Neo-Coach Adi Hütter in der neuen Spielzeit mit dem Kroaten arbeiten darf. Vom FC Bayern über Arsenal, Liverpool und Manchester United bis zum SSC Napoli wird praktisch jeder Top-Klub mit Rebic in Verbindung gebracht.
Alisson Becker (AS Roma)
Der Poker um den begehrten brasilianischen Team-Torhüter dauert nun schon mehrere Wochen an – ist aber noch nicht entschieden. Der FC Liverpool wird bereits seit Monaten mit dem 25-Jährigen in Verbindung gebracht. Laut „Gazzetta dello Sport“ lautet das letzte Angebot an die AS Roma: 60 Millionen Euro Ablöse plus fünf Millionen Euro Boni. Damit wäre Liverpool nicht mehr weit von der ursprünglichen Forderung der Römer (70 Mio.) entfernt. Das Interesse von Real Madrid scheint nicht mehr so konkret zu sein, die Ablöseforderungen seien den „Königlichen“ zu hoch, heißt es. Außerdem hat Real mit Courtois einen anderen Keeper im Visier.
Aleksandr Golovin (ZSKA Moskau)
Dass Russland die Bühne Heim-WM derart erfolgreich nützen würde, damit hätte vor dem Turnier wohl kaum jemand gerechnet. Alexandr Golovin darf sich nach der WM, bei der er im Eröffnungsspiel gegen Saudi Arabien zwei Assists und ein Tor beisteuerte, Hoffnungen auf einen Top-Transfer machen. Der 22-Jährige hat noch bis 2021 Vertrag bei ZSKA Moskau, steht aber seit Wochen auf der Wunschliste von Juventus. Manager Beppe Marotta hat das Interesse auch offiziell bestätigt, doch offenbar hat ein Premier-League-Klub die besseren Karten auf den Zuschlag. „Soweit ich weiß, hat er Chelsea zugesagt“, erklärte Ex-ZSKA-Boss Valeri Gazzaev gegenüber „Sport.ru“. Da hat wohl auch Klub-Boss Roman Abramowitsch seine Finger im Spiel.
Benjamin Pavard (VfB Stuttgart)
Im Schwabenland reibt man sich die Hände. Der Verteidiger des VfB Stuttgart, der schon vor der WM von den Bayern umworben wurde, hat in Russland eine mögliche Ablöse in die Höhe getrieben. Die Leistungen des Franzosen haben nun auch weitere Interessenten neben dem deutschen Rekordmeister auf den Plan gerufen: Tottenham, Real Madrid, PSG und andere Schwergewichte Europas wollen den 22-jährigen Weltmeister für sich gewinnen. Dass Pavard beim VfB in eine dritte Saison geht, darf bezweifelt werden.
Eden Hazard (Chelsea)
Der Belgier könnte die Londoner nach sechs Jahren in Richtung Real Madrid verlassen. Der Serien-Champions-League-Sieger sucht einen Nachfolger für Cristiano Ronaldo, der seine Zelte in der spanischen Hauptstadt abgebrochen hat und nach Turin wechselte. Der WM-Dritte sagte nach der Weltmeisterschaft, dass es Zeit sei "etwas Neues zu entdecken". Die wahrscheinlich offensive Herangehensweise der Madrilenen am Transfermarkt könnte Chelsea einen Geldregen bescheren.
Gareth Bale (Real Madrid)
Geht er, oder nicht? Seit Jahren flammen die Gerüchte um den walisischen Superstar rund um die Transferzeit auf. Jose Mourinho würde bei Manchester United die Kasse weit aufmachen, um Bale zurück auf die Insel zu locken. Der Champions-League-Held könnte nach dem Ronaldo-Abgang bei Real Madrid eine größere Rolle in der Mannschaft einnehmen, seine Zukunft lässt er dennoch offfen. Interessenten gäbe es für den 28-Jährigen zur Genüge.