Europäische Vereine sollten keine Angst vor einer Abwanderung von Spielern nach Saudi-Arabien haben, sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin am vergangenen Sonntag im Gespräch mit dem niederländischen Fernsehsender "NOS".
Der 55-Jährige betonte, das Land mache einen "Fehler", wenn es in Stars am Ende ihrer Karriere investiere. "Warum ist das ein Problem für sie? Weil sie in Akademien investieren sollten, sie sollten Trainer holen und ihre eigenen Spieler entwickeln", so Ceferin.
Das UEFA-Oberhaupt verglich die Transferstrategie der saudi-arabischen Profiliga zudem mit der Chinas in der Vergangenheit, während er die Kritik weiter anheizte. "Das System, Spieler zu kaufen, die ihre Karriere fast beendet hätten, ist nicht das System, das den Fußball weiterentwickelt", sprach er und meint weiter: "Es war ein ähnlicher Fehler in China, als sie alle Spieler holten, die am Ende ihrer Karriere stehen".
Ceferin: "Geht nicht nur um Geld"
Der UEFA-Präsident stellte weiter die Frage: "Nennen Sie mir einen Spieler im besten Alter, der seine Karriere in Saudi-Arabien begonnen hat und dort spielt. Aber es geht nicht nur um Geld. Die Spieler wollen die besten Wettbewerbe gewinnen. Und die besten Wettbewerbe finden in Europa statt".
Auf die Frage, ob der europäische Fußball nach den Abgängen von Cristiano Ronaldo und Karim Benzema seine Top-Attraktionen verloren habe, sagte Ceferin: "Wir haben sie nicht verloren. Sie spielen immer noch Fußball. Am Ende ihrer Karriere gehen einige Spieler irgendwohin, um etwas Geld zu verdienen".
Transfer-Offensive dauert an
Ronaldo und Benzema haben in diesem Jahr rekordverdächtige Verträge mit saudi-arabischen Klubs abgeschlossen, ähnliche Angebote gab es auch für Lionel Messi und Luka Modric. Zusammen haben sie seit 2008 jeden Ballon d'Or gewonnen, alle sind mindestens 35 Jahre alt.
Unterdessen soll die Transfer-Offensive der saudi-arabischen Klubs noch lange kein Ende finden. Auch Profispieler, die ihre besten Jahre noch vor sich haben, scheinen dem großen Geld aus der Wüste zu erliegen. So soll mit Ruben Neves ein 25-jähriger Star-Spieler aus der Premier League kurz vor einem Engagement im Nahen Osten stehen.