Der ehemalige Bayern-Star Bixente Lizarazu ist mit einer seltenen Krankheitsdiagnose an die Öffentlichkeit gegangen.
In einem Interview mit der französischen Zeitung "Tribune du Dimanche" sprach der 54-jährige Welt- und Europameister nun über eine seltene Störung, an der er leidet.
„Ich bin krank. Ich muss über mich hinauswachsen, mich verausgaben und die ganze Energie rauslassen, die ich in Massen in mir habe. Ich bin 54 Jahre alt und muss mich immer noch wie ein Sportler fühlen. Wer über Nacht mit dem Training aufhört, riskiert, in eine Depression zu verfallen."
Skeleton und Jiu Jitsu als Ventile
Lizarazu leide an einer sogenannten Muskeldysmorphie, umgangssprachlich einer Muskel- oder Sportsucht. Dabei handelt es sich um eine Selbstwahrnehmungsstörung, bei der Betroffene stets einer Unzufriedenheit mit ihrem körperlichen Erscheinungsbild und Verfassung ausgesetzt sind.
Das dürfte auch der Grund sein, warum sich der ehemalige Star-Außenverteidiger seit seinem Karriereende in zahlreichen anderen Sportarten versuchte - von Skeleton über Radsport bis zum Brazilian Jiu Jitsu (inklusive Europameistertitel) gilt für den 97-fachen Nationalspieler seit jeher die Devise Vollgas.
Seit 2006 ist Lizarazu mit der französischen Schauspielerin Claire Keim zusammen. "Sie hat mich als Profi-Fußballer gekannt, daher habe ich das Glück, dass sie meine Sucht nach Sport akzeptiert. Auch wenn es gesundheitsfördernd ist, nimmt es doch ganz schön viel Zeit in Anspruch.", erklärt Lizarazu die Licht- und Schattenseiten seiner Erkrankung.