In London könnte am Montag erstmals ein Spieler mit Österreich-Vergangenheit als Weltfußballer des Jahres ausgezeichnet werden.
Der Ex-Salzburger Erling Haaland gilt bei der FIFA-Gala "The Best" (ab 20:30 Uhr/live Sky) als Favorit auf den prestigeträchtigen Preis.
Der 23-jährige Norweger hat mit Manchester City 2023 das Triple aus Champions League, Meisterschaft und FA-Cup gewonnen. Dazu war er Europas bester Torschütze. Seine Rivalen sind Kylian Mbappe und Lionel Messi.
Im Vorjahr schaffte es genau dasselbe Trio in die Endauswahl. Damals heimste allerdings Rekordhalter Messi seinen siebenten Titel als Weltfußballer ein - als Belohnung für den WM-Titel Ende 2022 mit Argentinien. Der WM-Coup zählte auch noch zum Zeitraum, für den der "Ballon d'Or" (Goldener Ball) im Oktober an Messi verliehen wurde.
Erste Weltfußballer-Kür nächster Meilenstein für Tormaschine Haaland?
Der Argentinier ist im Sommer allerdings zu Inter Miami in die USA abgewandert und scheint wie sein früherer PSG-Teamkollege Mbappe bei der diesjährigen FIFA-Wahl Außenseiter.
Stimmberechtigt waren alle Teamchefs und Kapitäne der Nationalmannschaften aller Mitgliedsverbände. Dazu kamen aus jedem vertretenen Land je ein Branchenjournalist sowie mehr als eine Million Fan-Stimmen in einer Online-Wahl auf der FIFA-Website. Alle vier Wählergruppen sind mit je einem Viertel des Gesamtergebnisses gewichtet.
Im Vorjahr hatte sich ÖFB-Kapitän David Alaba in Madrid rechtfertigen müssen, warum er Messi vor seinem damaligen Real-Kollegen Karim Benzema gereiht hatte.
Haaland wäre in diesem Jahr eine logische Wahl. Der 1,95-m-Stürmer holte sich in der Vorsaison mit 36 Ligatoren den "Goldenen Schuh". Auf dem Weg zu Citys erstem CL-Titel traf er zwölfmal, dazu wurde er zum UEFA-Spieler der Saison 2022/23 ("Europas Fußballer des Jahres") gekürt.
Seine erste individuelle Auszeichnung hatte sich der Norweger noch in seinem einzigen Jahr in Salzburg verdient. 2019 wurde das Ausnahmetalent von den heimischen Bundesliga-Trainern zu Österreichs Fußballer des Jahres gewählt.
Frauen: Zwei Spanierinnen unter letzten Drei
Nach seiner ersten Saison bei ManCity ist Haaland auch bereits in England Spieler des Jahres. Die erstmalige Kür zum Weltfußballer - eine Auszeichnung, die auch der zwei Jahre ältere Mbappe noch nicht gewonnen hat - wäre der nächstgrößere Meilenstein. Haalands Clubtrainer Pep Guardiola dürfte zum zweiten Mal nach 2011 zum Welttrainer des Jahres erklärt werden.
Kein zweites Mal gibt es für Alaba vorerst in der FIFA/FIFPro-Weltauswahl, in der er 2021 vertreten war. Der am Kreuzband verletzte Wiener schaffte es im Gegensatz zu seinen Real-Teamkollegen Eder Militao und Antonio Rüdiger im Abwehrbereich nicht unter die sechs nominierten Finalisten.
Bei der Wahl zur Weltfußballerin fällt die Entscheidung zwischen den spanischen Weltmeisterinnen Aitana Bonmati und Jennifer Hermoso sowie der Kolumbianerin Linda Caicedo. Hermoso stand nach der WM im Sommer in Australien und Neuseeland im Mittelpunkt der "Kuss-Affäre", die Spaniens Verbandschef Luis Rubiales sein Amt kostete und eine dreijährige Sperre bescherte.
Mit Alexia Putellas war bereits in den beiden vergangenen Jahren eine Spanierin Weltfußballerin, Caicedo gewann im Herbst aber den "Goldenen Ball".