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Ibrahimovic mit deutlicher Kritik an Saudi-Wechseln

Der 42-Jährige mahnt, dass man für Leistung in Erinnerung bleiben sollte und nicht dafür, wie viel man verdient hat.

Ibrahimovic mit deutlicher Kritik an Saudi-Wechseln Foto: © getty

Schwedens Fußball-Ikone Zlatan Ibrahimovic sieht die Wechsel von Superstars wie Cristiano Ronaldo und Neymar nach Saudi-Arabien kritisch.

"Man sollte wegen seines Talents in Erinnerung bleiben und nicht für das, was du verdient hast", sagte der ehemalige Stürmer. Für den 42-Jährigen nunmehrigen Fußball-Pensionisten setzen Ronaldo und Co. damit ihren Legenden-Status aufs Spiel.

"Du stirbst, bevor du das Geld ausgeben kannst"

"Das, wofür wir jeden Tag trainieren und wofür wir anerkannt werden, ist unser Talent. Und das ist es, wofür man in Erinnerung bleiben möchte. Ich denke, dass bestimmte Spieler, die ein bestimmtes Niveau erreichen, auf einer bestimmten Bühne aufhören müssen - und das ist die große Bühne. Man kann nicht in eine schwächere Liga gehen und seine Karriere auf andere Weise beenden", sagte Ibrahimovic der britischen "Uncensored Show".

Prominenten Fußballern sollte aus seiner Sicht ihr Vermächtnis wichtiger sein als der finanzielle Gewinn. "Ein Spieler, der schon viel Geld verdient hat, geht dahin und bekommt noch unfassbar viel Geld mehr. Ändert das dein Leben? Du stirbst, bevor du das Geld ausgegeben hast, was du schon vor Saudi-Arabien verdient hast. Es wird keinen Unterschied machen", sagte Ibrahimovic, der selbst Angebote aus Saudi-Arabien und eine 100-Millionen-Euro-Offerte aus China abgelehnt habe. Er habe sich gefragt: "Was willst du? Welche Ziele hast du?"

Keine moralischen Bedenken

Als erster Starspieler war im Jänner Ronaldo zu Al-Nassr gewechselt, wo er 200 Millionen Euro im Jahr verdienen soll. Im Sommer hatten saudische Clubs dann mehr als 600 Millionen Euro für Superstars wie Neymar, Karim Benzema und Sadio Mané ausgegeben.

Aus seiner Kritik nimmt Ibrahimovic aber Spieler heraus, die nicht zu den bestbezahlten Profis gehören und sich deshalb für einen Wechsel in die Saudi Pro League entschieden haben.

Moralische Bedenken, in Saudi-Arabien zu spielen, das wegen der Menschenrechtslage in der Kritik steht, hätte Ibrahimovic aber nicht. "Absolut nicht. Wir tun Sachen für uns und unsere Familie. Wer würde dich in fünf oder zehn Jahren verurteilen, wenn du ein wohlhabendes, gesundes und gutes Leben führst?"

Ibrahimovic könnte damit wohl auch Jose Mourinho verstehen, der fest damit rechnet, eines Tages in Saudi-Arabien zu arbeiten. "Ich werde in einer freien Zeit nach Saudi-Arabien gehen, aber ich bin überzeugt, dass ich dort arbeiten werde. Ich weiß nicht, wann, aber ich bin mir ziemlich sicher", sagte der unter Druck stehende Mourinho nach einem enttäuschenden Saisonstart bei AS Roma.

"Ich habe mich der Arbeit mit der Roma verschrieben und will bis zum letzten Tag alles für den Verein geben", betonte der portugiesische Startrainer gegenüber dem ägyptischen Fernsehsender MBC, der zur saudischen MBC-Gruppe gehört.


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