Es waren vor allem die Argentinier, die das Lachen bei der "FIFA The Best"-Gala am Montagabend in Paris auf ihrer Seite hatten.
Welttorhüter Emiliano Martinez, Welttrainer Lionel Scaloni und bester Spieler Lionel Messi. Man kann getrost behaupten: Die diesjährige Preisverleihung stand ganz im Zeichen des WM-Triumphes der "Albiceleste". Sogar der "FIFA Fan Award" ging an die Südamerikaner.
Klar, dass im selben Atemzug viele andere Akteure des Fußballjahres 2022 bei der prestigeträchtigen Verleihung durch die Finger schauten. Weitaus weniger Anerkennung wurde beispielsweise dem Fußballland Kroatien zuteil.
Einzig und allein Luka Modric erreichte den vierten Platz bei der Wahl zum Spieler des Jahres und schaffte es außerdem in die "FIFA FIFPRO World11". Dieser Umstand stößt besonders einem Mann sauer auf: Zlatko Dalic.
Dalic ortet Ungerechtigkeit gegenüber Kovacic und Co.
Der kroatische Nationaltrainer holte nun zum Schlag gegen die Preisverleihung aus und ortet massive Ungerechtigkeiten gegenüber seinem Land.
"Ich bin enttäuscht von der Haltung der FIFA gegenüber der kroatischen Nationalmannschaft, weil ich glaube, dass wir vom Weltfußballverband mehr Respekt für die Ergebnisse verdienen, die wir in den letzten Jahren erzielt haben. In 23 Spielen nach der EM haben wir nur zwei Mal verloren."
Insbesondere die Platzierungen seiner Spieler kann Dalic nicht nachvollziehen. "Schauen Sie sich trotzdem die Liste der 14 Kandidaten für den besten Spieler der Welt an – abgesehen vom großartigen Modric: Wo sind die Kroaten? War da nicht Platz für Mateo Kovacic, der Klubweltmeister wurde und bei der Weltmeisterschaft brillant spielte, oder für Gvardiol, der laut den meisten Umfragen unter den besten Elf bei der Weltmeisterschaft und in der Bundesliga war? Hatte Livakovic es nicht verdient, unter den fünf Kandidaten für den besten Torhüter zu sein?", führte Dalic seine Kritik weiter aus.
"Möchte mehr Respekt"
Auch seinen eigenen Namen hätte der Teamchef gerne in einem engeren Kreis zur Welttrainer-Wahl gesehen. "Unter den fünf vorgeschlagenen Trainern, die ich wiederum sehr schätze, sind auch drei Nationaltrainer, aber keiner von ihnen hat sowohl die Endrunde der Nations League erreicht als auch eine Medaille bei der WM gewonnen. Bei allem Respekt für den marokkanischen Trainer und seinen Erfolg bei der WM: In den beiden Spielen gegen sie haben wir einmal remis gespielt und beim zweiten Mal hat Kroatien die Bronzemedaille geholt."
Der 56-Jährige unterstellt der FIFA, mit zweierlei Maß zu messen. "Wenn englische, brasilianische, spanische, deutsche oder italienische Spieler und Trainer wie wir Ergebnisse erzielen würden, wären sie bei allen Wahlen gut vertreten. Ich möchte mehr Respekt für uns, für unsere Nationalmannschaft, für unsere Spieler und für mich selbst, weil wir mit zwei Medaillen eine absolute Weltsensation sind. Die FIFA sollte uns mehr fördern, weil wir gezeigt haben, dass ein kleines Land mit den größten mithalten kann, was die schönste Werbung für Fußball auf der ganzen Welt ist."