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Nach Katastrophe: Indonesien reißt Stadion ab

Die U20-WM 2023 sei weiterhin geplant. Präsident Widodo will Fußball mit FIFA-Hilfe grundlegend verändern.

Nach Katastrophe: Indonesien reißt Stadion ab Foto: © getty

Der indonesische Staat will das Fußballstadion, in dem Anfang Oktober nach einer Massenpanik mehr als 130 Menschen starben, abreißen und neu errichten lassen. Das gab Regierungschef Joko Widodo am Dienstag in Jakarta bekannt.

Die U20-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr plant das Land aber weiter. Dafür brauche man zehn hochmoderne Stadien sowie reibungslose und nahtlose Betriebsabläufe, sagte FIFA-Präsident Gianni Infantino nach einem Treffen mit Widodo ebenfalls am Dienstag.

Infantino kündigt Unterstützung an

Im Kanjuruhan-Stadion der Stadt Malang war es am 2. Oktober nach dem Erstligaspiel zwischen Arema FC und Persebaya FC zu einer Massenpanik gekommen, als Fans auf das Feld stürmten und die Polizei gewaltsam und unter massivem Tränengaseinsatz gegen sie vorging.

Mehr als 130 Menschen - darunter 37 Kinder - starben, als Tausende versuchten, die Notausgänge zu erreichen. Hunderte Zuschauer wurden zudem verletzt.

Infantino kündigte an, der Fußball-Weltverband wolle ein Büro in dem südostasiatischen Land einrichten. Dies solle die Bemühungen um Änderungen im indonesischen Fußball nach dem Vorfall beaufsichtigen.

Tränengas als Ursache für Massenpanik

Die Reformen würden sich auf den Betrieb der Stadien, das Verhalten der Fans und die Infrastruktur konzentrieren, sagte er weiter. "Wir sind übereingekommen, den indonesischen Fußball gründlich zu verändern", erklärte Widodo dazu.

Eine unabhängige Untersuchungskommission war zu dem Schluss gekommen, dass das von der Polizei eingesetzte Tränengas für die Massenpanik verantwortlich war.

In ihrem am Freitag vorgestellten Bericht forderte sie strafrechtliche Ermittlungen zum Vorgehen der Sicherheitskräfte. Nach Angaben der Polizei wurden bisher sechs Menschen wegen krimineller Fahrlässigkeit angeklagt.

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