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Rangnick: "Wenn Mateschitz noch leben würde..."

So reagiert ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick auf Jürgen Klopps Job bei Red Bull und die Niederlagen-Serie des FC Red Bull Salzburg:

Rangnick: Foto: © GEPA

Ralf Rangnick ist nicht überrascht. Das Gerücht, wonach Jürgen Klopp "Global Head of Soccer" bei Red Bull werde, habe er schon vor Wochen vernommen.

Der ÖFB-Teamchef hat diesen Job 2019/20 selbst ausgeübt.

Er berichtet: "Ich hatte nach acht Jahren als Sportdirektor und Trainer bei Red Bull das gleiche Amt – zumindest hat man es gleich genannt – inne. Es kann eine sehr spannende, anspruchsvolle und komplexe Aufgabe sein. Sie ist sehr zeitintensiv. Ich war in diesen eineinhalb Jahren des Öfteren in Brasilien und den USA, in Leipzig sowieso."

"Haben die Kaderplanung zumindest mitbegleitet"

Wie genau Klopp diese Rolle ausfüllen und interpretieren werde, wisse er freilich nicht. "Als ich in der Rolle war, haben wir für alle drei die Kaderplanung zumindest mitbegleitet und ein Stück weit dafür gesorgt, dass es zwischen den Klubs Austausch gab", so Rangnick.

Es werde "spannend sein, das zu verfolgen, inwiefern er sich einbringen kann", meint der ÖFB-Coach.

Salzburgs Nachwuchs? "Mache mir keine Sorgen!"

Zuletzt hat Rangnick selbst die Arbeit beim FC Liefering hinterfragt und sich überschaubar glücklich darüber gezeigt, dass bei Red Bull Salzburg so gut wie gar keine Österreicher mehr zum Einsatz kommen.

Foto: © GEPA

Nun beschwichtigt er ein wenig: "Was ich gesagt habe, war keinerlei Kritik an der Kaderplanung oder Arbeit von Liefering. Ich habe mir am Samstag alle drei Spiele der Red-Bull-Akademie gegen die Admira angesehen, was die Jahrgänge 2009/10 angeht, mache ich mir keine Sorgen. Da habe ich ein paar spannende Jungs gesehen, Gott sei Dank alles Österreicher, die wirklich nur für Österreich spielen dürfen."

Mateschitzs Reaktion auf Düdelingen

Angesichts der jüngsten Niederlagen-Serie der "Bullen" erzählt der Teamchef eine Anekdote aus dem Sommer 2012: "Als ich gerade zwei, drei Wochen Sportdirektor und Roger Schmidt seit zwei Wochen Trainer war, hatten wir die Spiele gegen Düdelingen, wo wir ausgeschieden sind."

"Nach dem Spiel hat mich Dietrich Mateschitz in seiner Loge begrüßt, er hat nicht sehr freundlich dreingeschaut und gesagt: 'Gegen Düdelingen auszuscheiden, hätten wir auch mit lauter Österreichern in der Führungsriege geschafft, dazu hätten wir euch zwei Deutsche nicht gebraucht.'"

Was würde Mateschitz heute sagen?

Er überträgt die damalige Reaktion Mateschitzs in die Gegenwart: "Ich kann mir gut vorstellen, wenn er jetzt noch leben würde, und er hätte die Spiele gegen Sparta Prag, Stade Brest und Sturm Graz mit insgesamt 0 Punkten und 0:12 Toren gesehen, dass er zu den Verantwortlichen von Salzburg gesagt hätte: 'Übrigens, 0:12 Tore aus den drei Spielen hätten wir vielleicht auch mit drei oder vier jungen Österreichern in der Startelf geschafft.' Dieser Gedanke ist nicht weit hergeholt."

Und so wird der Bogen zu Klopps neuem Job gespannt. Rangnick meint: "Wahrscheinlich wird dort auch intern diskutiert, ob das mit ein paar Österreichern in der Startelf nicht auch möglich wäre, erfolgreicheren und besseren Fußball zu spielen. Das ist eine Aufgabe, der sich eventuell auch Jürgen Klopp annehmen wird."



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