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Red-Bull-Krise vorm Start: Diese Baustellen hat "Chef" Klopp

Während das strauchelnde Salzburg und Leipzig wieder nach oben geführt werden sollen, steht auch eine Imageverbesserung an. Das erwartet Klopp 2025:

Red-Bull-Krise vorm Start: Diese Baustellen hat Foto: © getty

Ob Skispaß in Vorarlberg oder die Geburtstagsparty eines bekannten Bierbrauers in München: Jürgen Klopp genoss die letzten Tage seiner Auszeit vom Fußball.

Am Mittwoch tritt der 57-jährige Deutsche offiziell seinen neuen Job als globaler Fußballchef bei Red Bull an. Auf den einstigen Erfolgscoach warten zahlreiche Baustellen - angefangen von den sportlichen Krisen in Salzburg und Leipzig, der Weiterentwicklung des Talentepools bis hin zu den regelmäßigen Fan-Protesten.

Was auf Klopp zukommt, weiß ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick. "Ich hatte ja eineinhalb Jahre das Amt inne. Ich weiß, dass es eine sehr spannende, anspruchsvolle und komplexe Aufgabe sein kann, die aber auch sehr zeitintensiv ist", sagte der Architekt des RB-Fußballs.

Er habe damals die Kaderplanung der Klubs in Brasilien, New York und Leipzig begleitet.

Klopp als Rangnick 2.0?

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Doch Klopps Aufgabe wird noch intensiver. Er soll das strauchelnde Erfolgsmodell auf eine neue Stufe heben, soll als eine Art Rangnick 2.0 der Mastermind hinter der RB-DNA werden. Klopp soll seine Fußball-Philosophie in den RB-Kosmos implementieren.

Das globale Netz mit Klubs in Leipzig, Salzburg, Brasilien, New York und Japan muss enger und besser verwoben, Talente müssen besser gefördert werden. Noch hat sich kein Spieler aus Brasilien oder New York langfristig in Leipzig durchsetzen können. Die bisher verlässliche Talentschmiede in Salzburg stockte zuletzt.

Hinzu kommt die sportliche Situation. Salzburg wurde im Sommer als Serienmeister entthront, ist aktuell sogar nur Fünfter. Leipzig ist chancenlos im deutschen Meister-Rennen, in der Champions League sogar schon ausgeschieden.

Der Job von Marco Rose soll aber nicht wackeln, Klopp stärkte Leipzigs Coach den Rücken. "Von Jürgen gab es absoluten Support in Sachen Marco Rose", sagte Red Bulls Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Klopp wurde zudem nicht als Feuerwehrmann geholt, wenn es beim Premium-Klub des Netzwerks mal brennt. Er soll sich explizit um die großen Zusammenhänge kümmern, beratend und steuernd agieren, statt selbst an der Seitenlinie zu stehen.

Dass New York im Finale der Major League Soccer stand, war indes nicht mehr als ein "nice to have". Spannend wird die Entwicklung der Beteiligungen an Leeds United und dem Paris FC.

Der Klopp-(Marketing-)Effekt

Die Verpflichtung von Klopp gilt derweil als strategisches Meisterstück des Getränkekonzerns. Red Bull verkauft etwa zwölf Milliarden Dosen pro Jahr und damit auch immer ein Lebensgefühl. Da passt Klopp als Über-Sympathieträger bestens hinein.

Der Marketing-Effekt ist dennoch eher Beifang des Deals. Zeit zum Skifahren wird Klopp jedoch künftig wohl selten haben. Sein Terminkalender wird voll und zunächst von Antrittsbesuchen geprägt sein. Am 14. Jänner soll nach aktuellem Stand die Vorstellung im Salzburger Hangar 7 vor Hunderten Journalisten stattfinden.

Bleiben werden wohl aber die Anti-RB-Proteste. Der jüngste Aufreger ist nicht einmal einen Monat her. In Kiel hielten es einige Fans für eine gute Idee, unter anderem Klopps Konterfei mit einem Fadenkreuz zu versehen und ihn als Totengräber des Fußballs zu bezeichnen.

Lahm: "Können die Menschen in Leipzig fragen, wie sie das finden."

In der Vergangenheit zeigte Klopp Verständnis für das Modell Red Bull und äußerte sich ausdrücklich lobend über Leipzig. "Die ganze Idee ist eine Fußballidee und keine Geldidee. Ich mag das, ehrlich gesagt", meinte der Coach.

Bei vielen Fußballern und Ex-Profis wird das Modell von Red Bull ohnehin weniger kritisch gesehen als von Fans. "Wir können mal die Menschen in Leipzig fragen, wie sie das finden. Ich glaube, dass da wirklich was Großes aufgebaut wurde und RB für die Region sehr wichtig ist", sagte der deutsche Ex-Weltmeister Philipp Lahm dem "Kicker".

"Leipzig hat sich etabliert, aber macht nicht den nächsten Schritt. Dann jemanden wie Jürgen Klopp zu holen, der den Weg zum nächsten Schritt kennt - das kann funktionieren!"

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