Nach der Massenpanik in einem indonesischen Fußballstadion mit 131 Toten sind sechs Menschen von der Justiz der fahrlässigen Tötung beschuldigt worden.
Es handle sich um drei Polizeibeamte und drei für die Sicherheit des Spiels Verantwortliche, darunter den Leiter des Organisationskomitees des Klubs Arema FC, wie der indonesische Polizeichef Sigit Prabowo am Donnerstag mitteilte.
Zwei der beschuldigten Polizisten hätten die Anweisung gegeben, in dem Stadion von Malang im Osten der Insel Java Tränengas einzusetzen, sagte der Polizeichef. Der dritte Polizist habe von den Sicherheitsvorschriften des Weltfußballverbands FIFA gewusst, die den Einsatz von Tränengas am Spielfeldrand verbieten, diesen Einsatz jedoch nicht verhindert.
Den Beschuldigten drohen Haftstrafen von bis zu fünf Jahren.
Zu der Massenpanik war es gekommen, als Anhänger des örtlichen Vereins nach einer Niederlage gegen den Erzrivalen Persebaya Surabaya auf das Spielfeld gestürmt waren.
Als die Polizei Tränengas einsetzte, brach die allgemeine Panik aus. Überlebenden zufolge gingen die Beamten auch mit Schlagstöcken und Fußtritten gegen Fans vor.
Nach Behördenangaben waren zudem 4.000 Tickets mehr verkauft worden als zulässig. Auch sollen einige Ausgänge des Stadions Zeugen zufolge verschlossen gewesen sein.
Während sich manche Zuschauer über Zäune kletternd in Sicherheit bringen konnten, wurden Schwächere zu Tode gequetscht.