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Wegen Umarmung: Irans Schlussmann zu Spielsperre verdonnert

Weil er eine weibliche Anhängerin umarmte, wurde Irans Nationalteam-Goalie Hossein Hosseini zu einem Spiel Sperre und einer satten Geldstrafe verdonnert.

Wegen Umarmung: Irans Schlussmann zu Spielsperre verdonnert Foto: © getty

Nach der Umarmung einer Anhängerin ist Irans Fußball-Nationaltorwart Hossein Hosseini für ein Spiel gesperrt worden.

Der Disziplinarausschuss des iranischen Verbandes (FFI) verhängte am Mittwochabend zudem eine Geldstrafe in Höhe von drei Milliarden Rials (ca. 7.000 Euro), wie das Fußball-Portal Varzesh3 berichtete.

Hintergrund der ungewöhnlichen Entscheidung des FFI war das Erstligaspiel Esteghlal Teheran gegen Aluminium Arak am vergangenen Freitag.

Da seit einigen Wochen im Iran eine begrenzte Anzahl von Frauen in Fußballstadien darf, waren bei diesem Spiel hunderte weibliche Fans im Stadion.

"Was hätte ich machen sollen?"

Kurz vor Spielende stürmte eine der Anhängerinnen aufs Spielfeld und umarmte Esteghlal-Torhüter Hosseini. Im Iran ist es grundsätzlich verboten, Frauen, die nicht zur nahen Familie gehören, anzufassen.

"Was hätte ich machen sollen, sie umarmte mich halt", sagte Hosseini nach dem Spiel. Er sei überrascht worden und habe lediglich versucht, zu verhindern, dass die Platzwarte gewaltsam gegen die junge Frau vorgehen, sagte er.

Es war das erste Mal in der iranischen Fußballgeschichte, dass ein weiblicher Fan aufs Spielfeld stürmte und der Fußballverband eine solche Entscheidung fällte.

Beobachter gingen davon aus, dass die Sperre und die Geldstrafe gegen den 31-jährigen Goalie von der WM 2022 harsche Proteste auslösen und dies dazu führen könne, dass die Entscheidung revidiert werde.


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