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Barca vs. Real: Die Stunde der Geldkoffer

Der FC Barcelona und Real Madrid kämpfen um den Titel. Ist jedes Mittel recht?

Barca vs. Real: Die Stunde der Geldkoffer

Es ist der finale Akt einer spannenden und nervenaufreibenden Saison.

Am Samstagabend um 17 Uhr kämpfen der FC Barcelona und Real Madrid im Fernduell um den Titel in La Liga.

Die Katalanen haben die Entscheidung selbst in der Hand, nehmen sie das Gastspiel in Granada doch mit einem Punkt Vorsprung auf den Erzrivalen, der zeitgleich in La Coruna gastiert, in Angriff.

Barca will unbedingt den Titel verteidigen, Real den amtierenden Meister nach Möglichkeit noch vom Thron stoßen.

Um ihr Ziel zu erreichen, sind beide Teams gewillt, alles zu geben. Ein Sieg muss her – um jeden Preis!

>>>FC Granada vs. FC Barcelona, Samstag ab 17 Uhr im LIVE-Video bei LAOLA1.tv<<<

>>>La Coruna vs. Real Madrid, Samstag ab 17 Uhr im LIVE-Video bei LAOLA1.tv<<<

 


La Liga und „die Stunde der Geldkoffer“

Um wirklich jeden Preis? Die Frage muss gestattet sein, denn die Vergangenheit lehrt spanische Fußball-Fans, dass es oft eine Preisfrage ist, welche Wendung eine Saison für die eine oder andere Mannschaft nimmt.

„Die Stunde der Geldkoffer“ wird der finale Spieltag auf der iberischen Halbinsel genannt. Nicht von ungefähr, denn nicht selten wurden Spiele bzw. Spieler manipuliert, um das erklärte Saisonziel auf den letzten Drücker noch zu erreichen.

Im Buch „Robert Enke: Ein allzu kurzes Leben“ wird ausführlich beschrieben, wie solche „Deals“ ablaufen. Spielern werden große Geldsummen geboten, um den einen oder anderen entscheidenden Fehlpass einzustreuen, der schlussendlich dem eigenen Team den Sieg oder ein Remis kostet.

Wenn ein Akteur sich weigert, mitzumachen, wird eben der nächste kontaktiert. Am Ende wird schon einer bereit sein, das abgekartete Spiel mitzumachen. Dabei geht es vor allem um kleinere, finanzschwache Teams, die zum Teil bei der Gehaltsauszahlung hinterher sind. Die Profis solcher Klubs können der Verlockung seltener widerstehen.

Barca oder Real – das ist hier die Frage

Das ist aber nur eine Seite der Einflussnahme. Die andere nennt sich „positive Geldkoffer“. Das bedeutet, dass das nicht direkt involvierte Team X der Mannschaft Y eine Summe bietet, sofern sie im Duell mit Team Z einen (häufig überraschenden) Sieg einfährt.

Es soll ein zusätzlicher Anreiz für den Gegner des Erzrivalen sein, die Begegnung um jeden bzw. einen sehr hohen Preis ernst zu nehmen. Genau das wird aktuell auf der iberischen Halbinsel heiß diskutiert.

Nicht wenige vermuten, dass Real-Stars bei Granadas Spielern für eine Zusatzmotivation sorgen könnten, damit Barca in Andalusien ins Stolpern gerät. Darauf angesprochen, erklärte Liga-Boss Javier Tebas: „Ich glaube daran, dass Real Madrid sich an die Regeln hält. Die spanischen Regeln erlauben solche ‚Bonus-Zahlungen‘ nicht.“ Geduldet wurden sie allerdings schon des Öfteren.


Suarez glaubt an einen fairen Wettbewerb

Auch Barca-Superstar Luis Suarez, der mit 37 Treffern drauf und dran ist, sich den Titel des besten Torjägers zu sichern (mehr dazu hier) hofft auf die Integrität aller Beteiligten.

„Ich glaube nicht an solche Sachen. Teams spielen für ihren eigenen Stolz. Spieler wollen immer rausgehen und Spiele gewinnen“, erklärt der Uruguayer.

Der 29-Jährige möchte sich von Manipulations-Spekulationen nicht beeinflussen lassen und mit einem Sieg mit seinem FC Barcelona dafür sorgen, dass der Meistertitel in Katalonien bleibt. „Wir wollen gewinnen und Granada will die Saison mit einem guten Eindruck beenden“, stellt er klar.

Eine Frage der Ehre oder des Geldes?

Zinedine Zidane, der auf einen Ausrutscher Barcas angewiesen ist, um seinen ersten Titel als Trainer mit Real Madrid zu fixieren, hält laut eigener Aussage ebenso wenig von Sonder-Arrangements.

„Ich will nichts damit zu tun haben“, spricht der Franzose Klartext. „Los Maletines“, die Aktenkoffer, könnten trotzdem eine Rolle spielen. Ivan Kevala, Torhüter von Granada, deutete unter der Woche an, er halte eine Bonus-Zahlung durch Real nicht für ausgeschlossen.

Nachdem seine Aussage zu heftigen Kontroversen führte, ruderte er schlagartig zurück: „Wir sind Profis und spielen für uns. Ich habe einen Bonus bei meinem Klub und das ist alles, was mich interessiert.“

Skeptiker und Verschwörungstheoretiker konnte er damit nicht überzeugen. Zu oft gab es in der Vergangenheit bereits „Wunder“, die in Wahrheit gar nicht so wundersam zustande kamen.

Der letzte Spieltag dient schlussendlich auch immer als Charakter-Test: Während es für die einen eine Frage der Ehre ist, stellt sich für die anderen die Frage des Preises.


Christoph Nister

 

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