Einst zählte Samuel Umtiti zu den größten Defensiv-Hoffnungen Europas.
Für satte 25 Millionen Euro sicherte sich der FC Barcelona im Jahr 2016 die Dienste des jungen Franzosen von Olympique Lyon, was folgte war eine erfolgreiche erste Ära in der Mittelmeermetropole.
In Folge der Weltmeisterschaft 2018 in Russland nahm Umtitis Barcelona-Karriere jedoch eine unglückliche Wende. Ständige Verletzungsprobleme machten dem Innenverteidiger zu schaffen und sorgten dafür, dass er nie wieder an seine alten Glanzzeiten anschließen konnte.
Umtiti avancierte zum "Störfaktor" in Barcelona, das fürstliche Gehalt des Abwehrspielers ließ die "Blaugrana" alles daran setzen, den Franzosen so schnell wie möglich auf dem Transfermarkt an den Mann bringen zu wollen.
Nach sechs Jahren bei den Katalanen steht der mittlerweile 29-Jährige Umtiti nun auf Leihbasis beim Serie A-Klub Lecce unter Vertrag und kämpft sich in Italien langsam aber doch zurück auf die große Fußballbühne. In einem Interview mit "Canal+" sprach Umtiti nun über seine "Leidenszeit" beim FC Barcelona - und ließ dabei tief blicken.
Umtiti: "Vier Jahre lang Depressionen" in Barcelona
"Nach meinem Umzug nach Spanien fühlte ich mich zunächst wertgeschätzt und spielte auf einem guten Niveau. Dann begann ich Misstrauen zu empfinden, mir ging es schlecht und mir wurde klar, dass niemand mehr an mich glaubt."
Seine fußballerischen Schwierigkeiten hatten auch maßgeblichen Einfluss auf das Privatleben des Kickers. "Alles, was ich wollte, war es, mich wertgeschätzt, nützlich und respektiert zu fühlen. In Katalonien hatte ich vier Jahre lang Depressionen - nicht nur auf sportlicher Ebene, sondern auch im täglichen Leben“
In Italien fühle er sich mittlerweile jedoch wieder heimisch. Mit dem Tabellen-16. Lecce versucht Umtiti derzeit den Abstieg abzuwenden. "Ich möchte mich weiterhin wohlfühlen, das habe ich in Italien getan. Ich liebe die Sprache, das Essen und die Mode. Ich weiß genau, dass es in dieser Gegend eine Meisterschaft wert ist, wenn man oben bleibt. Es ist gut, denn hier habe ich mein Lächeln wiedergefunden, und dafür bin ich der Gesellschaft dankbar."
Wie es nach der Saison weitergeht steht aktuell noch nicht fest. Umtiti dürfte jedoch durchaus mit einer Rückkehr zu Herzensverein Lyon liebäugeln. "Im Moment denke ich nur daran, den Abstieg zu vermeiden. Aber vor einiger Zeit hat mich mein Freund Lacazette besucht. Wir dachten uns, dass es gut wäre, vor unserem Ruhestand noch einmal zusammen zu spielen".