Sandro Rosell, ehemaliger Präsident des spanischen Top-Klubs FC Barcelona, wird nach knapp zwei Jahren aus der Untersuchungshaft entlassen.
Dem 54-Jährigen wird Geldwäsche vorgeworfen. Außerdem soll er an der Bildung einer kriminiellen Vereinigung beteiligt gewesen sein.
Sein Anwalt Pau Molins bestätigt gegenüber Journalisten, dass Rosell am Mittwochabend in Madrid unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt werden.
Der Marketingexperte führte Barca während der erfolgreichen Jahre unter Trainer Pep Guardiola. Insgesamt war er von 2010 bist 2014 Präsident.
Hohe Strafe gefordert
Die Freilassung habe der Richter entschieden, der den Prozess gegen Rosell, dessen Ehefrau Marta und vier weitere Personen am Madrider Staatsgerichtshof führt.
Das Verfahren hatte am Montag begonnen und soll bis zum 27. März dauern. Rosell wird Geldwäsche in Höhe von insgesamt knapp 20 Millionen Euro zur Last gelegt.
Die Staatsanwaltschaft fordert neben einem elfjährigen Freiheitsentzug auch eine Geldstrafe von 59 Millionen Euro. Auch für Rosells Geschäftspartner Joan Besoli werden elf Jahre Haft gefordert.
Laut Anklageschrift soll Rosell in Zusammenhang mit der Vergabe von TV-Rechten für die brasilianische Nationalmannschaft fast 15 Millionen Euro illegaler Provisionen in die eigene Tasche gesteckt haben.
Zudem soll er im Rahmen eines Ausrüstervertrages der "Selecao" mit einem US-amerikanischen Sportartikelhersteller fünf Millionen Euro illegal erhalten haben. Sein Mandant sei "sehr glücklich", weil "Gerechtigkeit geschehen sei", sagte Anwalt Molins. Rosell saß seit Mai 2017 in U-Haft.