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FC Barcelona: La Liga Schuld an Messi-Abgang?

Katalanen schieben der spanischen Liga den schwarzen Peter zu. Die Hintergründe:

FC Barcelona: La Liga Schuld an Messi-Abgang? Foto: © getty

Der 5. August 2021 wird Barcelona-Fans und Fußball-Romantiker noch länger im Gedächtnis bleiben! Um 19:54 Uhr löste der Tweet über das Ende der Ära von Lionel Messi bei den Katalanen ein Beben in der Fußballwelt aus.

Etwas mehr als zwölf Stunden später nahm Barcelona-Präsident Joan Laporta am Freitagvormittag vor einigen spanischen Medienvertretern Stellung - ohne Messi. "Ich bin hier, um die Situation zu erklären, die wir in den Verhandlungen mit Messi erreicht haben", startet Laporta seine Rede. "Ich habe Leo angeboten, eine gemeinsame Pressekonferenz durchzuführen. Doch ich verstehe, dass er sehr enttäuscht ist."

"Ich will keine falschen Hoffnungen schüren. Wir haben zwei Monate verhandelt und es gab Aufs und Abs. Wir hatten zunächst einen Vertrag ausgehandelt, der über zwei Jahre gegangen wäre und über fünf Jahre ausgezahlt würde. Wir dachten, dass dies erlaubt wäre, doch im Gegensatz zu anderen Ländern ist es in Spanien nicht möglich", führt Laporta fort und spricht dabei die Regularien von La Liga und dem Financial Fairplay an.

"Wir kannten alle die Umstände des Financial Fair Play. Wir haben eine Einigung erzielt und hätten wir es unter den Regeln der Liga formalisieren können. Doch die Realität war, dass der Vertrag von der Liga nur akzeptiert worden wäre, hätten wir dem neuen Investoren-Vertrag zugestimmt."

Jener milliardenschwere Deal stößt sowohl Barca, als auch Erzrivale Real Madrid, sauer auf (Hier nachlesen). "Wir hätten den Verein damit in große Gefahr gebracht. Die einzige Möglichkeit, um Spielraum in Gehaltsfragen zu haben, war diese. Wir konnten es nicht machen."

Ein weiterer Schuldiger wurde in der alten Vereinsführung, "die eine desaströse finanzielle Situtationen hinterlassen hat", gefunden.

Lohnausgaben machen 95 Prozent der Einnahmen aus

Dabei sei Messi sogar bereit gewesen, auf Teile seine Gehalts zu verzichten. Unerfüllbare Anforderungen seitens Messi und seinem Vater, der zugleich als Berater fungiert, gab es laut Laporta nicht.

Doch: "Die Löhne wären immer noch zu hoch gewesen. Die Ausgaben hätten unsere Einnahmen überschritten und das konnten wir mit unserer aktuellen finanziellen Situation nicht vereinen. Der Vertrag der Liga mit den neuen Investoren war für uns inakzeptabel. Wir hätten einen Teil unserer Übertragungs-Rechte für 50 Jahre abgeben müssen. Dies konnte ich im Namen des Klubs nicht tun. Der Klub ist größer als jeder Spieler – selbst größer als der beste Spieler aller Zeiten."

(Text wird darunter fortgesetzt.)

 

Dass Barca den Gürtel in finanzieller Hinsicht enger schnallen muss, ist längst bekannt. Dennoch wurden am Transfermarkt mit Memphis Depay und Messi-Kumpel Sergio Agüero zwei weitere Schwerverdiener an Land gezogen. Eine Verlängerung von Messi wäre auch ohne der Verpflichtung beider Starstürmer unmöglich gewesen. "Auch ohne Leo befinden wir uns am Limit, also selbst jetzt ist unser Spielraum nahezu inexistent. Unsere Lohnausgaben machen nun 95 Prozent unserer Einnahmen aus."

"Messi muss Realität ins Gesicht blicken"

Für Messi selbst - der seit seinem 13. Lebensjahr in 778 Spielen die Fußballschuhe für Barcelona schnürte - sei die Entscheidung ein Schock gewesen. Neben insgesamt 35 Titeln mit Barca trug sich Messi als bester Torschütze mit 672 Treffern in der 121-jährigen Geschichte des Klubs ein.

"Er ist nicht glücklich und wollte bleiben, wir alle wollten das. Doch es ist jetzt nun mal so und dieser Realität muss er ins Gesicht blicken. Er weiß, dass ich ihm nur das Beste wünsche – Barcelona ist sein Zuhause und ich bin ihm sehr dankbar. Ich bin sehr traurig, doch ich bin überzeugt, dass es das Beste für den Klub ist."

Laporta weiter: "Die Post-Messi-Ära hätte in zwei Jahren beginnen sollen, doch nun beginnt sie heute. Er ist ein exzellenter Fußballer und der erfolgreichste Barca-Spieler aller Zeiten. Eine Ära geht zu Ende, doch der Klub wird auch nach Messi weiterleben. Leo steht an der Spitze einer Reihe von Superstars, die beim FC Barcelona gespielt haben."

Barca plant Messi-Tribut

Bei den Katalanen bricht nun ein neues Zeitalter an. Die Köpfe hängen nicht nur bei den Verantwortlichen, sondern auch in der Spielerkabine tief, wie Laporta bestätigt. "Alle haben erwartet, dass Messi bald mit ihnen trainieren würde, doch dies ist nun nicht der Fall. Sie waren natürlich enttäuscht, doch wir erwarten von ihnen, dass sie nun alles geben für den Klub und die entstandene Lücke gemeinsam füllen."

Gespräche innerhalb der Mannschaft sind in Planung. Ebenso wie ein Tribut an die Barca-Legende Messi. "Er bekommt alles, was er will. Wenn es nach uns gehen würde, würden wir ihn jeden Tag feiern. Die Pandemie macht es kompliziert, doch ich hoffe, dass wir Messi eines Tages angemessen zelebrieren können."

VIDEO - Barca-Präsident ist Messi ewig dankbar:


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