Nach den rassistischen Anfeindungen gegen Vinicius Junior von Spaniens Fußball-Rekordmeister Real Madrid wird gegen drei Verdächtige ein Untersuchungsverfahren eingeleitet.
Die zuständige Richterin in Valencia habe die Aufnahme von Ermittlungen beschlossen, teilte die spanische Justiz am Freitag mit. Die drei jungen Verdächtigen waren am Dienstag festgenommen und anschließend unter Auflagen auf freien Fuß gesetzt worden.
Sie werden beschuldigt, den 22-jährigen brasilianischen Klubkollegen von David Alaba am Sonntag im Spiel von Real bei Valencia von den Rängen aus rassistisch beleidigt zu haben. Es gehe um ein "mögliches Hassverbrechen", hieß es. In der Sache trete die spanische Profi-Liga als Privatkläger auf.
Empfindliche Tribünensperre gegen Valencia reicht nicht
Die Vorfälle waren im Spielbericht des Schiedsrichters festgehalten worden. Gegen Valencia wurde eine Geldstrafe von 45.000 Euro verhängt. Zudem war die Südtribüne des Mestalla-Stadions für fünf Spiele zum Teil gesperrt worden. Diese Sperre wurde am Freitag auf drei Spiele reduziert, wie der spanische Verband mitteilte.
Vinicius hatte der spanischen Profi-Liga nach dem Vorfall auf Twitter vorgeworfen, Rassismus als "normal" zu betrachten. Liga-Chef Javier Tebas wies diesen Vorwurf zunächst energisch zurück und betonte, diese Saison habe man neun rassistische Vorfälle bei der Justiz angezeigt.
Später entschuldigte er sich bei Vinicius für seine gereizte Antwort und meinte, seiner Organisation seien durch die Gesetze die Hände gebunden. Er behauptete am Donnerstag, er könne den Rassismus im spanischen Fußball in sechs Monaten ausrotten, wenn die Liga angemessene Befugnisse erhalte.