Die finanziellen Probleme des FC Barcelona sind größer als vor kurzem noch angenommen, der Schuldenstand soll 1,1 Milliarden Euro betragen. 730 davon werden kurzfristig fällig gestellt, 266 müssen bis zum 30. Juni beglichen werden.
Zudem ist der Verein aktuell führungslos, ein neuer Präsident noch nicht bestimmt, zudem droht laut der spanischen Tageszeitung "El Mundo" tatsächlich die Insolvenz, sollte keine Umschuldung gelingen.
Um dies zu schaffen, wurde zuletzt vor allem ein Verkauf von Lionel Messi ins Spiel gebracht. "El Mundo" veröffentlichte nun Zahlen, die begründen warum. Die Zeitung enthüllte den Mega-Vertrag des argentinischen Superstars und unfassbaren Zahlen, die "El Pulga" seit 2017 eingestreift haben soll.
Seit der letzten Vertragsverlängerung im Jahr 2017 kostete Messi den FC Barcelona rund 555 Millionen Euro, ganz genau 555.237.619 Euro. Diese Zahl umfasst das Grundgehalt, Zuwendungen aus Bildrechten, Boni, Zulagen und Prämien. Im detaillierten Bericht sollen nach Abzug von Steuern 297 Millionen Euro für Messi geblieben sein, weshalb sich eine Netto-Tagesgage auf 210.297 Euro belaufen soll.
"Der Pharaonenvertrag von Messi, der Barca ruiniert", titelte "El Mundo" in Bezug auf die Veröffentlichung, die auch den Arbeitsvertrag und den Vertrag über die Abtretung der Bildrechte umfasst - unterschrieben von Messi sowie dem damaligen Präsidenten Josep Maria Bartoemu sowie zwei weiteren Kluboffiziellen.
Schmutziger Wahlkampf bekommt neuen Zündstoff
Die finanziellen Schwierigkeiten inklusive der Causa Messi beeinträchtigen auch den den Präsidentschaftswahlkampf zwischen Laporta, Victor Font und Toni Freixa. Die Wahl hätte am 24. Jänner stattfinden sollen, wurde aber wegen Corona auf unbestimmte Zeit verschoben.
Dabei wird davon ausgegangen, dass Messis Vertrag der "El Mundo" bewusst für den schmutzig geführten Wahlkampf zugespielt wurde. Laporta, dem die größten Chancen auf den Posten eingeräumt werden, wehrt sich gegen einen Messi-Verkauf und kritisiert in der "L'Equipe" auch Paris St. Germain, die ihr Buhlen um eine Verpflichtung des Superstars öffentlich machten.
"Bei allem Respekt muss ich sagen, dass mir das Verhalten von PSG überhaupt nicht gefallen hat. Sie respektieren Barca nicht", antwortete Laporta auf PSG-Sportdirektor Leonardos Aussagen, "den Fall Messi genau zu beobachten". Aktuell deutet viel darauf hin, dass Barcelona Messi verkaufen muss, will man diese Causa unbeschadet überstehen.