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Real Sociedad: Das ist Salzburgs Champions-League-Konkurrent

Die Basken mischen auch heuer La Liga auf. Ebenso wie im Vorjahr, als man den Sprung in die Königsklasse schaffte. Dort trifft man nun auf Red Bull Salzburg.

Real Sociedad: Das ist Salzburgs Champions-League-Konkurrent Foto: © getty

In der Serie "Das Tor zur Welt" nehmen wir internationale Fußball-Klubs und ihre Geschichten genau unter die Lupe. Wir beleuchten die Hintergründe, die in der schnellen, täglichen Berichterstattung gerne untergehen.

Von Luton Town über den FC Vaduz und den FC Malaga bis Dinamo Zagreb haben wir schon einige Klubs portraitiert. Hier kannst du alle nachlesen >>>

In der Neuauflage dieser schon im Frühjahr erschienenen Ausgabe geht es um das aufstrebende Real Sociedad. Jener Klub, der sich aus einer vor etwas mehr als 15 Jahren beginnenden Misere, die in der 2. Liga endete, befreite und sich nun sogar wieder Champions-League-Teilnehmer nennen darf.


Wer an Fußball aus dem spanischen Baskenland denkt, der denkt meist als erstes an Athletic Bilbao. Der Klub wurde im Lauf der Jahrzehnte zur Ikone, hat man sich doch selbst dazu verpflichtet, ausschließlich Spieler baskischer Herkunft unter Vertrag zu nehmen.

Doch im Moment schwimmt ein anderer und international nicht weniger bekannter Klub aus dieser Region auf der Erfolgswelle: Real Sociedad. Die "Txuri-Urdin" sind derzeit Fünfter der Primera Division und damit wie im Vorjahr auf dem Weg ins internationale Geschäft.

In der vergangenen Spielzeit holte man nach einer bärenstarken Saison Rang vier und qualifizierte sich so erstmals nach fast zehn Jahren wieder für die Champions League.

Dort wurde "La Real" Österreichs Meister Red Bull Salzburg in Gruppe D zugelost. Am Dienstag steigt das erste Duell, die Spanier gastieren in der Mozartstadt (ab 18:45 Uhr im LIVE-Ticker>>>).

Doch wie kam es dazu, dass der Klub einen solchen Aufschwung erfährt?

Rot-Weiß-Rot im Baskenland

Real Sociedad San Sebastian, so lautet der vollständige und klangvolle Name der Basken. Gegründet wurde der Klub Anfang des 20. Jahrhunderts von Einwanderern aus dem selbsternannten "Mutterland des Fußballs" England. Das genaue Gründungsdatum des Klubs ist nicht zweifelsfrei geklärt.

Denn zu jener Zeit existierten mehrere Gruppen, die unter verschiedenen Namen Fußballspiele austrugen. Der Klub selbst beruft sich auf den "San Sebastian Recreation Club", der 1904 ins Leben gerufen wurde. Aus diesem heraus entstand das heutige Real Sociedad, dessen Gründung mit 7. September 1909 beurkundet ist, was auch der Verein selbst als Gründungsdatum anführt.

Damals hörte man allerdings noch auf den Namen "Sociedad de Futbol". Erst am 11. Februar 1910 wurde dem Verein der Titel "Real" (zu Deutsch: "königlich") durch Alfonso XIII. persönlich verliehen, dessen Sommerresidenz sich in San Sebastian befand.

Verlieh dem Klub den Titel "Real": König Alfonso XIII, der von 1902 bis 1931 regierte
Foto: © getty

Der Monarch amtierte von 1902 bis 1931, durch seine Adern floss auch österreichisches Blut. Denn Alfonso ist der Sohn von Maria Christina von Habsburg-Lothringen, der zweiten Ehefrau von Alfonso XII.

Von Beginn weg waren die Basken im spanischen Fußball eine Hausnummer. Im Jahre 1928 gründete man gemeinsam mit Lokalrivale Athletic, Real Union Irun, Arenas de Getxo, Real sowie Atletico Madrid, dem FC sowie Espanyol Barcelona, CE Europa und Racing Santander die Primera Division.

Wenig später gab es eine weitere Namensänderung. Aus Real Sociedad wurde Anfang der 30er-Jahre "Donostia Club de Futbol". Der Grund dafür: Die Zweite Republik wurde ausgerufen und deshalb musste das "Real" aus dem Namen weichen, da es zu sehr an die Monarchie erinnerte.

Dass der Klub wieder zu seinem heutigen Namen kam, ist ausgerechnet Francisco Franco zu verdanken. Der spätere Diktator ging als Sieger aus dem Bürgerkrieg hervor, weshalb eine Rückbenennung möglich wurde.

Im Laufe der folgenden Jahrzehnte etablierte sich Sociedad trotz zeitweiliger Zweitklassigkeit in der Beletage des spanischen Kicks. Die größten Erfolge ließen aber einige Zeit auf sich warten.

Zu Beginn der 1980er-Jahre schwang sich das baskische Team zum Top-Klub auf. In der Saison 1980/81 durften die "Txuri-Urdin" über den ersten Meistertitel jubeln - ein Coup, den sie im Jahr darauf sogar wiederholen konnten.

Als Kühbauer zu "Don Didi" wurde

Bemerkenswert daran ist vor allem die Tatsache, dass man damals noch, ebenso wie Athletic Bilbao bis heute, ausschließlich baskische Kicker einsetzte. Mit dieser selbst auferlegten Regel brach man erst 1989, als man Liverpool-Ikone John Aldrige verpflichtete.

Von da an griff Real Sociedad immer wieder einmal auf ausländische Akteure zurück, hielt aber daran fest, aus Spanien nur Basken unter Vertrag zu nehmen. Bis zum Jahr 2006, als auch dieser Grundsatz über Bord geworfen wurde. Glück brachte das zumindest kurzfristig keines: Im selben Jahr stieg man erstmals nach 40 Jahren wieder aus La Liga ab.

Rund ein Jahrzehnt davor öffnete "La Real" die Börse auch für zwei Österreicher. Um umgerechnet 1,25 Millionen Euro lotste man im Sommer 1995 Marcus Pürk von Rapid nach San Sebastian. Der damals 21-Jährige erzielte in 30 La-Liga-Spielen immerhin fünf Tore, übersiedelte nach einem Jahr aber trotzdem zurück nach Österreich zu Sturm Graz.

Um umgerechnet 600.000 Euro verpflichteten die Basken wieder ein Jahr später den heutigen LASK-Trainer Dietmar Kühbauer. Ausschlaggebend dafür war der damals neu engagierte Coach. Im Sommer 1997 übernahm Bernd Krauss das Zepter bei "La Real".

Kickte von 1997 bis 2000 im Baskenland: Dietmar Kühbauer
Foto: © GEPA

Dank seines intensiven Spielstils und seiner Leistungen verpassten die Fans Kühbauer den Kosenamen "Don Didi", der bis heute nachhallt.

Im Lauf der letzten drei Jahrzehnte tummelten sich einige klingende Namen in den Reihen von Real Sociedad.

Darunter etwa Valeri Karpin, Darko Kovacevic und Claudio Bravo. Zwei internationale Kaliber schafften bei den Basken ihren Durchbruch: Xabi Alonso (1999-2004) und Antoine Griezmann (2009-14).

Beide kamen als Jugendliche zum Verein, erhielten dort ihren Feinschliff und wurden später zu Superstars. Griezmanns erste Profisaison war sogleich von seinem ersten Titel gekrönt, als er mit den Basken 2010 den Wiederaufstieg in die Primera Division bejubeln durfte.

"Ich sage immer: Nicht mit 12, nicht mit 15, nicht mit 17, nicht mit 18 und auch nicht mit 20 weiß man, wie ein Architekt oder ein Steinmetz sein wird, also erwarte ich das auch nicht von einem Fußballer."

Sociedad-Sportdirektor Roberto Olabe

Olabe und Alguacil als Erfolgsgaranten

Grundsätzlich setzt man bei Real Sociedad auf Pferde aus dem eigenen Stall. Im aktuellen Kader befinden sich lediglich sieben Legionäre, 15 der 26 Spieler stammen aus dem eigenen Unterbau. Nur zum Vergleich: Das sind mehr als beim FC Barcelona und Real Madrid.

Und das ist es auch, was den aktuellen Erfolg des baskischen Klubs ausmacht: Konstanz, Geduld und Beständigkeit. Real Sociedad gibt sich als geerdet, pragmatisch und je nach Bedarf auch einmal mit weniger zufrieden, wenn es einer höheren Sache dient. Man versucht ganz bewusst nicht, etwas übers Knie zu brechen.

Die jahrelange Aufbauarbeit macht sich nun bezahlt. Der Sociedad-Erfolg trägt vor allem zwei Namen. Nämlich jene von Sportdirektor Roberto Olabe und Trainer Imanol Alguacil.

Zweiterer wurde schon als Aktiver zu einer Klub-Ikone. Im eigenen Nachwuchs ausgebildet, diente er sich bis zu den Profis hoch und spielte insgesamt sieben Jahre für die Basken.

Im Dezember 2018 übernahm er ein strauchelndes Real, das zu jenem Zeitpunkt als Tabellen-15. nur drei Zähler vor den Abstiegsrängen lag, und führte sein Team noch auf Rang neun.

Es folgten die Ränge sechs, fünf und erneut sechs. In der abgelaufenen Saison machte man einen weiteren Schritt nach vorne und ließ Kaliber wie etwa Europa-League-Sieger Sevilla und den FC Villarreal hinter sich. Zudem machten die Basken bereits im Vorjahr international eine gute Figur. In der Europa-League-Gruppe E setzte sich die Alguacil-Elf als Gruppenerster noch vor Manchester United durch und scheiterte im Achtelfinale an einer effizienten AS Roma.

Der Aufwärtstrend zeigt sich auch in den Zuschauerzahlen. Noch nie erfuhren die Basken einen derart hohen Zuspruch durch die Fans. Der Schnitt bewegte sich in den letzten 20 Jahren stets zwischen 20.000 und 25.000. Im bärenstarken Vorjahr stieg dieser auf 32.300.

Real Sociedad ist also drauf und dran, Atletico Madrid als dritte Kraft in Spanien abzulösen. Das zeigt auch die Tabelle, wo man dicht an dicht mit der Simeone-Elf liegt (zur Tabelle>>>).

Jugend ist Trumpf - und Erfolg

Dass der Klub beim Publikum so gut ankommt, liegt zu einem großen Teil an der Strategie von Olabe und Alguacil. Junge Spieler werden forciert, geführt von langjährigen Leistungsträgern.

Das Team wird getragen von Leithammeln wie Aritz Elustondo, Mikel Merino und Kapitän Mikel Oyarzabal. Sie bilden das Grundgerüst, in dem Youngsters wie das 20-jährige Top-Talent Arsen Zakharyan (zum Portrait>>>), Jon Pacheco (22) und Mohamed-Ali Cho (19) gedeihen können.

Mit 24,6 Jahren im Schnitt hat Sociedad das zweitjüngste Team der Liga (nur Valencia ist mit 24,5 noch einen Deut jünger), in dem sich zahlreiche Akteure finden, die bei anderen Klubs längst großes Interesse geweckt haben.

Die Verantwortlichen geben dem Team Zeit, zu wachsen und sich zu entwickeln. Man wolle nicht nur Geld investieren, wie Olabe bei "Football Espana" betont: "Zeit ist selbst eine Investition. Natürlich ist sie auch mit Geld verbunden, man muss einem die Mittel geben, aber man muss auch Zeit in die Spieler investieren", betont er.

Coach Imanol Alguacil bildet mit Sportdirektor Roberto Olabe ein kongeniales Gespann
Foto: © getty

"Wir haben die Verantwortung, ihnen Chancen zu geben. Die Anforderungen der Elite sind hoch, aber jeder hier hat die Verantwortung, den jungen Spielern Türen zu öffnen", sagt Olabe.

Dass viele Spieler erst nach ihrem 20. Wiegenfest den entscheidenden Sprung machen, sieht man bei Sociedad nicht wie andernorts als Makel, sondern sogar als Vorteil, wie Olabe betont. "Ich sage immer: Nicht mit 12, nicht mit 15, nicht mit 17, nicht mit 18 und auch nicht mit 20 weiß man, wie ein Architekt oder ein Steinmetz sein wird, also erwarte ich das auch nicht von einem Fußballer", erklärt er.

Wie in allen Berufen brauche man Zeit, um zu lernen. "In einer aggressiven und unmittelbaren Welt, die der öffentlichen Meinung ausgesetzt ist, müssen wir Geduld haben und uns für die Entwicklung der jungen Leute einsetzen", betont der Sportdirektor.

"Geduld bedeutet nicht, die Arme zu verschränken und abzuwarten, was passiert, sondern Geduld hat damit zu tun, sich für ihre Entwicklung einzusetzen und sicherzustellen, dass sie für die Welt des Profifußballs bereit sind", führt er weiter aus.

So bekomme man fertige Spieler, die auch eine ausgereifte Persönlichkeit mitbringen - ein wesentlicher Faktor für die Beständigkeit des Teams, das trotz des zweitniedrigsten Altersschnitts eine unglaubliche Reife mitbringt.

Kommen Rückschläge, kann das Team diese besser verkraften, abfedern und sich wieder aufraffen, anstatt aus der Bahn geworfen zu werden. Dies war in den Jahren zuvor teils noch der Fall, solche Phasen wurden in den letzten Spielzeiten aber weniger und kürzer. Zuletzt hat man in dieser Entwicklung deutlich sichtbar den nächsten Schritt geschafft.

Olabe: Aller gute Dinge sind drei

Zudem verfolgt der Klub eine vereinseigene Spielidee und bildet die Spieler gezielt dahingehend aus. "Wir sind an dem Spielmodell gewachsen und haben verstanden, dass es nicht nur darum geht, einen bestimmten Stil zu spielen, sondern dass man innerhalb eines Modells verschiedene Dinge tun kann, und wir haben die Vielseitigkeit der Spieler und die Anforderungen der Elite verstanden", erklärt Olabe.

Alguacil unterstreicht die Worte seines Sportdirektors. Er hat das Team zu einer Einheit geformt, die an seine Idee von Fußball glaubt. "Ich habe einen großartigen Kader mit Spielern, die hinter meinen Ideen stehen", so der Coach.

Alguacils kongenialer Partner Olabe hat eine spannende Vita aufzuweisen. Er ist bereits zum dritten Mal als Sportdirektor bei den Basken im Amt. Nach seinem Karriereende 1999 betreute der Ex-Keeper die U19 von Real Sociedad, war für neun Spiele Interimstrainer und stieg danach in seine heutige Funktion auf.

Danach verließ er den Klub, arbeitete als Trainer und Sportdirektor bei anderen spanischen Klubs sowie in der katarischen "Aspire Academy". 2016 feierte er ein Comeback bei "La Real", nach einem Jahr war aber wieder Schluss.

Doch lange hielten es beide Parteien nicht ohne einander aus: Im März 2018 kehrte er ein drittes Mal zurück und führte den Klub seither zu einem neuen Höhenflug.

Ein Kader (fast) ohne Schwachstellen

Einer der wertvollsten Akteure ist aktuell der bereits erwähnte Mikel Oyarzabal. Der 26-Jährige ist aktueller spanischer Teamspieler und hat einen Marktwert von 40 Millionen Euro. Der Flügelspieler ist das zentrale Element im Spiel der Basken.

Dank seiner Technik, Spielintelligenz und Torgefahr ist er für seine Gegenspieler kaum zu kontrollieren. Mittlerweile stieg der Publikumsliebling, der im Vorjahr lange mit einem Kreuzbandriss ausfiel, sogar zum Kapitän auf.

Held von San Sebastian: Mikel Oyarzabal
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Sein Vertrag wurde in der vorangegangenen Saison bis 2028 verlängert. Sollte er diesen erfüllen, würde er auf mehr als zwölf Jahre im Dress der Basken zurückblicken. 

Auch Mittelfeld-Schaltstelle Mikel Merino ist aktiver spanischer Teamkicker. Der 27-Jährige ist ein Spieler ohne echte Schwächen. Er ist stark am Ball, verfügt über eine ausgezeichnete Technik und Übersicht sowie ein gut sortiertes Passspiel. Mit 50 Millionen Euro an Marktwert zählt auch er zu den absoluten Juwelen im Kader.

Seine Nebenmänner bilden mit ihm im Mittelfeld das "magische Dreieck" von "La Real". Während Brais Mendez gemeinsam mit Merino das Spiel ankurbelt, hält ihnen Martin Zubimendi den Rücken frei.

In der Abwehr führt an Robin Le Normand und Igor Zubeldia kein Weg vorbei. Sie bilden die Innenverteidigung der Basken und gewinnen beide mehr als 70 Prozent ihrer Zweikämpfe.

An vorderster Front stechen die Jungstars Ander Barrentexea und Takefusa Kubo heraus.

Kubo bleibt "königlich" und blüht auf

Den 22-jährigen Japaner holten die Basken im Vorjahr für 6,5 Millionen Euro von Real Madrid. Das "Weiße Ballett" verpflichtete ihn vor vier Jahren vom FC Tokyo, es folgten mehrere Leihen, der Durchbruch wollte ihm aber nie wirklich gelingen.

Doch bei den Basken fand der zurückhaltende Mann aus Asien ein geschütztes Umfeld vor und begann aufzublühen. In 20 Spielen gelangen ihm neun Scorerpunkte, sein Marktwert hat sich seither fast verdreifacht, will man den Zahlen in spanischen Medien (28 Millionen Euro, zuvor 7,5) Glauben schenken.

Barrentexea kickt schon seit seiner Jugend für "La Real" und spielte sich heuer so richtig in der ersten Elf fest. In bisher sieben Saisonspielen traf er drei Mal - soviel wie in der gesamten Vorsaison.

Sieht man sich die Statistiken an, hat Sociedad eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen. Von den in der Vorsaison 16 meist eingesetzten Spielern wurden acht selbst ausgebildet, rechnet man Oyarzabal hinzu, sind es sogar neun.

Unter dem Strich verfügt "La Real" über einen äußerst homogenen Kader, der alle Skills, die es für das deren Spiel braucht, sehr gut abdeckt. Die Alguacil-Elf besticht durch ihren erfrischenden Offensiv-Fußball, der vom ausgeprägten Ballbesitz in des Gegners Hälfte lebt. Die Mannschaft versucht gezielt, Räume zwischen den ersten beiden Linien des Gegners zu schaffen, in welche die Kreativabteilung um Oyarzabal & Co. dann vorstoßen kann.

Als einzige, vermeintliche Schwäche lässt sich die Kaderbreite nennen. Speziell im Mittelfeld verfügt man in der zweiten Reihe nicht über die Qualität, um Spieler wie Brais Mendez oder Mikel Merino adäquat zu ersetzen. Durch die Verpflichtung von Arsen Zakharyan hat man hier im Sommer aber ein wenig Abhilfe geschaffen.

Erste Vorzeichen schon vor zwei Jahren

Schon in der Spielzeit 2020/21 deutete sich an, was nun deutlich sichtbar wird. Nach dem ersten Saisondrittel Spieltagen lag die Alguacil-Elf sensationell auf Rang eins.

Der Coach gab sich bereits damals selbstbewusst und sprach davon, dass man "etwas Großes erreichen" wolle. Nur um im nächsten Satz seine Zielstrebigkeit auszudrücken: "Wir müssen weitermachen, es bringt nichts, nach zehn Spieltagen die Tabelle anzuführen."

Die Heimat von Real Sociedad: das Estadio Anoeta
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Und man machte weiter. In der Saison 2022/23 konnte man der bisherigen Entwicklung mit dem Erreichen eines Champions-League-Platzes einen weiteren Meilenstein hinzufügen.

Der Aufschwung kommt zur rechten Zeit: In den Jahren 2017 bis 2019 wurde das Anfang der 1990er-Jahre erbaute Estadio Anoeta, das offiziell auf den Namen "Reale Arena" hört, einer Renovierung unterzogen und erstrahlt seither in neuem Glanz.

Womöglich haben die Fans in der 39.000 Zuschauer fassenden Arena schon bald einiges zu feiern. Es wäre alles angerichtet für einen erneuten Höhenflug, wie zu Beginn der 80er-Jahre. Die Grundlage dafür hat der Klub aus San Sebastian vor Jahren geschaffen. Beständigkeit, Mut und Konstanz sind die elementaren Bausteine des Erfolgs von Real Sociedad.

Damit flog man lange unter dem internationalen Radar. Alles, was nach den "großen Drei" um Real Madrid, dem FC Barcelona und Atletico Madrid kommt, verschwindet darunter. Fünfte und sechste Plätze in La Liga sind für die Fans außerhalb des Baskenlandes alles andere als spektakulär und anziehend.

Doch nun ist "La Real" zurück auf der großen Bühne namens Champions League und zeigt begeisternden Fußball, was auch außerhalb der Landesgrenzen immer mehr wahrgenommen wird.

Für den Kurs, sich oftmals mit weniger zufrieden zu geben, wurde man in den letzten Jahren belächelt. Doch Real Sociedad ist der Beweis dafür, wie sexy Konstanz sein kann.


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