Der türkische Fußball-Zweitligist Bursaspor muss nach der Eskalation beim Spiel gegen den Klub aus der Kurdenmetropole Diyarbakir neun Spiele ohne Fans spielen.
Das entschied der Disziplinarausschuss des türkischen Fußballverbands laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Donnerstag. Der Verein müsse außerdem eine Geldstrafe von rund 16.000 Euro zahlen.
Beim Spiel zwischen Bursaspor und Amedspor in der zweiten türkischen Liga war es zu chaotischen Szenen gekommen - der Vorstand von Amedspor sprach von Rassismus gegen Spieler.
Spieler verbal und physisch attackiert
Fans des Gastgebers Bursaspor hätten die Fußballer beim Spiel am Sonntag verbal und physisch angegriffen, erklärte die Klubleitung. Amedspor sei schon seit vielen Jahren mit Rassismus und Diskriminierung konfrontiert.
Auf Bildern war zu sehen, wie Amedspor-Tormann Cantug Temel zu Boden ging, nachdem er offenbar von einem Gegenstand getroffen wurde.
Spieler gingen aufeinander los, die Einsatzpolizei versuchte, sich mit Schildern vor geworfenen Gegenständen zu schützen. Das Spiel wurde trotz der chaotischen Szenen nicht abgebrochen und endete 2:1 für Bursaspor.
Laut Vorstand wurden zudem Plakate hochgehalten, die Verfolgung gegen Kurden in den 1990er-Jahren symbolisierten. Die beim Spiel vermittelten "politischen Botschaften" richteten sich gegen das gesamte kurdische Volk.