Das torlose Remis im Istanbuler Stadtderby zwischen Galatasaray und Fenerbahce könnte für Fener-Coach José Mourinho noch ein juristisches Nachspiel haben.
Galatasaray kündigte auf der Plattform "X" an, gegen den Portugiesen ein Strafverfahren aufgrund rassistischer Äußerungen einleiten zu wollen. Der Trainer hatte auf der Pressekonferenz nach dem 0:0 im Ligaspiel Montagabend gesagt, die gegnerische Bank sei nach einer strittigen Situation "wie Affen" herumgesprungen.
Die Vereinsführung von Galatasaray reagierte darauf noch am selben Abend. "Seit Beginn seiner Tätigkeit in der Türkei hat Fenerbahce-Trainer José Mourinho immer wieder abfällige Äußerungen gegenüber dem türkischen Volk abgegeben", heißt es in der Stellungnahme des Klubs.
Gala-Trainer bezeichnet Mourinho als "The Crying One"
Des Weiteren erklärt die Vereinsführung: "Heute hat sich sein Diskurs über bloße unmoralische Kommentare hinaus zu einer eindeutig unmenschlichen Rhetorik entwickelt." Das seien "rassistische Äußerungen". Deshalb gebe es die "offiziellen Beschwerden bei der UEFA und der FIFA".
Gala-Trainer Okan Buruk verhöhnte Mourinho, dessen Spitzname einst "The Special One" war, bei der Pressekonferenz nach dem Spiel als "The Crying One" ("Der Weinende", Anm.): "Er weint auf dem Spielfeld. Er weint draußen. Und als ob das noch nicht genug wäre, geht er auch noch in die Schiedsrichter-Kabine und weint auch dort. Lasst ihn weiter weinen..."
Mourinho verteilt Lob für Schiedsrichter
Mourinhos Aussage war eingebettet in eine generelle Kritik an den Leistungen türkischer Schiedsrichter, deren Auftreten der Trainer aus Portugal schon länger hinterfragt.
Das Duell mit Galatasaray hatte unter anderem auf Mourinhos wiederholte Kritik hin ein ausländischer Schiedsrichter geleitet. Für den 62 Jahre alten Starcoach eine gute Entscheidung: "Ich denke, er ist verantwortlich für das große Spiel, das wir gespielt haben", lobt er den slowenischen Referee Slavko Vincic. Dieser habe eine "top Performance" geliefert.
Am Rückstand auf Tabellenführer Galatasaray änderte sich nach dem stets hitzigen Derby nichts. Mourinhos Elf liegt als einzig verbliebener Verfolger nach 24 Spieltagen weiter sechs Punkte hinter dem Titelverteidiger.